Mit Ehrgeiz in die dritte Runde.




Das war vor 12 Jahren das erste in Europa entwickelte, gebaute und verkaufte Modell des südkoreanischen Herstellers Kia für das beliebte C-Segment. Ende des zweiten Quartals wird nun die dritte Generation zu den Händlern rollen. Dann wird aus dem bisherigen Kia cee’d ein Kia Ceed. Diese Änderung soll den Namen stromlinienförmiger machen.

 

Das passt zur Gesamterscheinung: Hier kommt einer, der in Form und Inhalt so europäisch geworden ist, dass er manchem Wettbewerber aus Europa das Fürchten lehren wird!

 

Heute schon bringt es der Kia cee’d auf einen Anteil von 16 Prozent am Kia-Absatz in Europa und hat damit seinen Anteil am Wachstum der Hyundai-Tochter. Bei diesem Erfolg half den Koreanern sicher auch die Besinnung auf die Eigenarten des Marktes, allerdings auch der Preis? Diese Preise wird Kia erst nennen, wenn der Start kürzer bevorsteht.

 

Für den richtigen Blick sorgt das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim und ein Team von europäischen Designern unter Leitung von Gregory Guillaume und Peter Schreyer (Designchef). Dabei herausgekommen ist ein Design, das offensichtlich vom Kia Stinger beeinflusst wurde. Also sportlich-dynamisch mit klaren, geraden Linien und langer Motorhaube bei nach hinten verschobenem Passagierabteil. Der Frontüberhang fällt mit 880 mm kürzer aus als beim Vorgänger, der Hecküberhang nahm um auf 780 mm zu. Der neue Kia Ceed ist 23 mm flacher und 20 mm breiter. Der Radstand blieb bei 2,65 m...

 

Ein breiter Kühlergrill mit der für Kia typischen „Tigernasen“-Front, der breite untere Lufteinlass sowie das LED-Tagfahrlicht mit jeweils 4 LED-Spots prägen das Gesicht. LED-Scheinwerfer können dazukommen. Zum kraftvollen Eindruck tragen Schulterlinie und C-Säule bei, auch das Schrägheck mit der Betonung auf Breite und dm Dachkantenspoiler.

 

Das neue Innenraumkonzept von Kia zieht dann auch in den Ceed ein. Das Armaturenbrett wirkt durch sein auf Breite angelegtes Design recht schlank. Der Fahrer hat so einen freieren Blick nach vorn und beide auf den Vordersitzen haben mehr Knieraum. Die Zentralkonsole neigt sich dem Fahrer leicht entgegen. Oben der freistehende Touchscreen des Infotainments. Unten die Bedienelemente für das Audiosystem und die Klimaeinheit. Soft-Touch-Materialien sowie Oberflächen in Metall- und satinierter Chromoptik geben dem Innenraum ein gehobenes Flair. Eine tiefere Sitzposition des Fahrers bringt nicht nur ein agileres Fahrgefühl, sondern auch mehr Kopffreiheit. Hinten finden die Passagiere nun auf Schulterhöhe mehr Platz vor. Für das Gepäck bleiben beim 5-Türer 395 Liter, ein Plus von rund 15 Litern.

 

Den europäischen Erwartungen soll das neue Fahrwerk entsprechen. Kia verspricht eine schnellere und direktere Rückmeldung der Lenkung, auch dank veränderter Feder- und Dämpferraten. In der Summe soll der Ceed ohne Einbußen beim Fahrkomfort immer die Kontrolle bieten.

 

Für den Ceed stehen als Turbo-Benziner zur Wahl der 1.0 T-GDI mit 120 PS, der neue 1.4 T-GDI mit 140 PS und der vom Vorgänger bekannte 1.4-Liter Saugmotor mit 100 PS. Dieselfahrer können beim 1,6-Liter U3-Triebwerk zwischen 115 PS oder 136 PS wählen. Die Diesel erfüllen die Abgasnorm Euro6d-TEMP und haben eine Abgasnachbehandlung mit selektiver katalytischer Reduktion (SCR). Alle Motoren werden mit einem 6-Gang-Getriebe ausgeliefert. Für den 1.4 T-GDI und der 1.6 CRDi 136 wird sein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auch in Verbindung mit einer Auswahl an Fahrmodi angeboten.

 

Bei Infotainment, Vernetzung und Assistenzsystemen tritt der Ceed in einer höheren Spielklasse an. Bluetooth ist Standard, beim großen Navi können Smartphones integriert werden, ebenso, je nach Ausstattung, die induktive Ladestation. Erstmals im Konzern gibt es nun eine beheizbare Frontscheibe. Sitzventilation für vorn und Sitzheizung für vorn und hinten stehen zur Verfügung, außerdem eine wirklich lange Reihe an Fahrer-Assistenzsystemen wie z.B. die Gegenlenkunterstützung für das ESP, ein Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner, ein aktiver Spurhalteassistent und ein autonomer Notbremsassistent samt Fußgängererkennung.

 

Eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein Spurwechselassistent sind auch bestellbar. Zudem ein Querverkehrswarner und ein Parkassistent. Premiere für Europa feiert im Ceed der Stauassistent, der nicht nur die Spur hält, sondern auch den richtigen Abstand zum Vordermann und der nach dem Stopp wieder anfährt, wenn es weitergeht. Kia erreicht so die Definition des autonomen Fahrens. (ampnet/TX)