Mit offenem Visier in die Zukunft.




Manchmal lohnt ein Blick in die Vergangenheit. Als Opel nach neuen Inspirationen für das neue Markengesicht suchte, tauchte plötzlich der Manta in den Köpfen der Designer auf. Die Frontpartie des Coupés gab den Anstoß für die heute als „Vizor“ definierte Frontpartie der aktuellen Modelle. Als jüngster „Visierträger“ fährt jetzt der neue Astra.

 

Das Design des neuen Astra ist konsequent sachlich und verzichtet auf überflüssige Schmuckelemente. Obwohl, ganz ein wenig Chrom kann nie schaden. Auf der Motorhaube erinnert eine „Bügelfalte“ ebenfalls an den Manta, und dank des in einigen Linien schwarz lackierten Dachs wirkt der kompakte Opel größer, obwohl gegenüber dem Vorgänger nur um 4 mm gewachsen. Und dem Verzicht auf vermeintlich überflüssigen Zierrat fiel bei einigen Varianten der Opel-Blitz zum Opfer, der nun in dezentem Schwarz auf der dunklen Front beinahe sogar verschwindet.

 

Die sechste Auflage zeigt, aus welchen Elementen der Antriebsmix in den kommenden Jahren komponiert sein wird. Zum Start ist die Palette ziemlich übersichtlich. Neben einem 1,2-Liter Benziner-Dreizylinder mit zwei Leistungsstufen (110 PS und 130 PS) bleibt nur ein Diesel mit 1,5 Litern Hubraum und 130 PS im Programm. Als Neuzugang und Ausblick auf die elektrische Zukunft der Marke fährt der Astra außerdem als Plug-in-Hybrid vor. Die Systemleistung von 180 PS teilen sich ein 1,6-Liter Turbovierzylinder und ein E-Motor (81 kW), der dank 12,4 kWh starker Batterie eine Reichweite von mehr als 60 km erreichen soll.

 

Nach einer ersten Ausfahrt scheint das Versprechen realistisch zu sein, vorausgesetzt der Mensch hinter dem Lenkrad verzichtet darauf, allzu oft die elektrische Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h abzurufen und nutzt stattdessen konsequent die Optionen der Energierückgewinnung über die Fahrstufe „B“ der 8-Stufen-Automatik. Der Astra PHEV ist max. 225 km/h schnell. Für den Spurt vergehen 7,6 Sekunden. Das passt….

 

Die Antriebe ermöglicht die Konzernplattform EMP2, die beim Peugeot 308, Citroen C4 und DS4 eingesetzt wird und für alle Motorenkonzepte genutzt werden kann. Allerdings „haben wir“, betont der stellvertretende Chefingenieur Thomas Stüber, „die Opel-DNA bis in die letzte Schraube in den neuen Astra integriert. Der Astra wurde in Rüsselsheim entworfen und entwickelt und wird auch dort gebaut“. Dazu gehört u.a. auch „das autobahngeprüfte Fahrverhalten“. In der Tat ist der neue Astra dank des Fahrwerks mit McPherson-Federbein vorne und Verbundlenkerachse im Heck wesentlich fahraktiver als beim Vorgänger, die Lenkung arbeitet deutlich präziser, so dass auch bei höheren Geschwindigkeiten eine klar verbesserte Stabilität erreicht wird. Auch die Bremsen wurden noch mal überarbeitet und verzögern den Astra in allen Situationen zuverlässig. Dank des geringen Luftwiderstands (cw-Wert 0,269) und der sehr guten Dämmung herrscht während der Fahrten angenehme Ruhe.

 

Im Innenraum wird der Unterschied zum Vorgänger noch deutlicher. Der Fahrer blickt auf zwei digitale Bildschirme, die Opel „Pure Panel“ getauft hat und die alle analogen Anzeigen ersetzen. Pure bedeutet auch, dass sich die Anzeigen auf die sinnvollen Bedienangebote beschränken, und außerdem lassen sich wichtige Funktionen wie die Klimatisierung wie bisher über Schalter bedienen, um so die Ablenkung vom Verkehr zu verringern. Die Entwickler spendierten dem Astra zudem hochwertige Materialien und (gegen Aufpreis) die von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) zertifizierten Sitze, die ermüdungsfreies Fahren ermöglichen. Der Gepäckraum erreicht ca. 1.268 Liter beim Plug-in und sonst 1.339 Liter.

 

Wie der Vorgänger kommt der Astra mit etlichen Merkmalen, die bislang allenfalls in höheren Klassen üblich sind. Dazu zählt die jüngste Version des adaptiven Intellilux-LED-Lichtsystems, das aus dem Insignia stammt und mit 168 LED-Elementen ausgerüstet ist. Außerdem ist der Astra mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen lieferbar. Dazu gehören u.a. das Intellidrive 1.0 System mit Frontkollisionswarner, Fußgängererkennung, aktiven Spurhalte-Assistenten, Verkehrszeichenerkennung und einen automatischen Geschwindigkeitsassistenten mit Stopp & Go-Funktion bei allen Automatiken und ein sehr gutes Head-up-Display.

 

Die Preisliste des neuen Astra beginnt unverändert bei 22.465 Euro für die Basisversion mit 110 PS. Die Dieselvarianten beginnen bei 28.660 Euro und für den Plug-in-Hybrid wechseln ab 35.800 Euro (Business-Edition) den Besitzer. Der Umweltbonus reduziert den Preis um bis zu 7.177,50 Euro. Die Markteinführung des Astra erfolgt in Kürze. (ampnet/TX)