Nach mehreren Pkw-Lizenzbauprojekten in Kooperation mit westlichen Unternehmen wie den Modellen Kaiser Frazer Henry J (1951) und Willys Jeep (1953) beschloss die Shin Mitsubishi Heavy Industries Ltd erstmals eine neue Regierungsinitiative aufzugreifen und mit dem Mitsubishi 500 die erste Eigenentwicklung des Konzerns in der Neuzeit zu realisieren.

Bei der Neuschöpfung handelte es sich um einen äußerst kompakten Familienwagen mit schlichtem, rationalem Design. Robust und einfach waren auch Technik sowie Ausstattung mit einem OHV-Zweitaktmotor, Heckantrieb und Basisfunktionen wie einem Einfach-Scheibenwischer und einem Einzel-Fahrtrichtungsanzeiger an der B-Säule. Erstmals zu sehen war das Fahrzeug auf der Tokio Motorshow 1959.

Der Kaufpreis für den Mitsubishi 500 war mit 390.000 Yen derart günstig, dass der kompakte Wagen in den japanischen Zeitungen zu dem Thema avancierte. Ermöglicht wurde das Fahrzeug vor allem durch das Know-how der Mitsubishi-Ingenieure in der Luftfahrttechnik, was sich in Tests der Monocoque-Konstruktion auf unbefestigten Straßen ebenso zeigte wie im Umstand, dass der Mitsubishi 500 im Windkanal getestet wurde.

Die Ablösung des Großserienpioniers durch den komplett neuen 500 Super Deluxe gegen 1961 ist nicht zuletzt ein Symbol für das japanische Wirtschaftswunder der 1960iger. Der Nachfolger bot Platz für 5 Leute, schöpfte 25 PS aus 594 Kubikzentimetern Hubraum (anstatt 21 PS aus 493 cm3) und beschleunigte etwas temperamentvoller.

Insgesamt 13.289 Mitsubishi 500 sowie 500 Super Deluxe wurden bis Ende des Jahres 1963 gebaut. Von dem Nachfolgemodell Colt 600, dem ersten Mitsubishi mit dieser ikonischen Modellbezeichnung, verließen von 1963 bis 1965 exakt 13.739 Einheiten die Produktionsstätte. (ampnet/SW)