Mitsubishi Eclipse Cross: Ganz schräge Nummer!


Mitsubishis neuer Deutschland-Chef Kolja Rebstock mag es selbst nicht glauben: „Man darf es ja kaum laut sagen, aber der Eclipse Cross ist das erste neue Mitsubishi-Modell seit 5 Jahren“. Umso motivierter startet der hiesige Importeur, der 2017 mit 45.000 Verkäufen sein bestes Ergebnis seit 2000 einfahren konnte, in die neue Saison.

Mitsubishi Eclipse Cross

Noch vor der offiziellen Markteinführung am 27. Januar und der ersten Probefahrt sind bei den Händlern bereits mehr als 6.000 Bestellungen für das auffällig gezeichnete SUV-Coupé aus Japan eingegangen.

 

Der Name Eclipse weckt Erinnerungen an das Sportcoupé der Japaner aus den 90igern. Die Zusatzbezeichnung Cross soll dabei die Brücke zur boomenden Nische der SUV-Coupés schlagen. Entsprechend sportlicher durfte Mitsubishis neuer Chef-Designer Tsunehiro Kunimoto, der zuvor bei Nissan den Juke entworfen hatte, sein erstes Modell gestalten. Die Front des 4,41 Meter langen Eclipse Cross ähnelt aber sehr stark dem Mitsubishi Outlander mit dem wuchtigen Grill, fetten Chromumrandungen sowie LED-Scheinwerfern (Ausstattung: Top).

 

Eigenständig dagegen das keilförmige Profil mit muskulös modellierten Radhäusern, Linien und Kniffen im Blech sowie die zum Heck steigende Gürtellinie bei gleichzeitig schräg abfallendem Dach. Ins Auge fallen in der Heckansicht die in die Karosseriekanten integrierten LED-Winkel. Sie sind durch einen Steg verbunden, der so die Heckscheibe horizontal teilt. Für Europäer zunächst ungewohnt, lernt man den doppelten Durchblick im aufragenden, sonst unübersichtlichen Heck schnell schätzen.

 

Aber auch im Interieur gibt es Hingucker. Etwa das Infotainment-System mit 7-Zoll-Touchscreen auf der Armaturentafel, das ein wenig an BMW-Monitore erinnert. Neben der direkten Fingerbedienung kann es über ein Touchpad im Mitteltunnel gesteuert werden. Nach einiger Übung lassen sich mit Hilfe des berührungsempfindlichen Tastenfelds recht zuverlässig Navi- und Bordinfos aufrufen sowie die Apps des eigenen Smartphones dirigieren. In der höchsten Ausstattung ist sogar ein Head-up-Display an Bord, wobei es sich um die günstige Lösung mit ausfahrbarer Scheibe (Plastik) über dem Kombiinstrument handelt.

 

Im Gegensatz zur auffälligen äußeren Erscheinung wirkt der Innenraum insgesamt eher beliebiger, wenn auch mit übersichtlicher Ordnung und allerlei Silber-Schmuckblenden durchaus ansprechend. Anders als bei einem Coupé üblich, bietet das SUV-Coupé neben hinteren Türen auch im Fond ordentlich Platz und Kopffreiheit. Mit der um gut 20 Zentimeter schiebbaren Rücksitzbank lassen sich Knie- und Kofferraum individuell variieren, von 359 Litern als Standard über 485 Liter in vorgeschobener Position bis zu max. 1.159 Liter, bei komplett umgeklappt Lehnen.

 

Auch der Fahreindruck entspricht nicht ganz dem dynamischen Äußeren. Zum Start gibt es einen neuen 1,5-Liter Turbobenziner mit 163 PS. Der Vierzylinder-Direkteinspritzer ist mit 250 Nm Drehmoment ab 1.800 bis 4.500 Touren ein munterer Geselle, mit Sport hat er aber wenig im Sinn. Schon gar nicht, wenn eine CVT-Automatik als aufpreisige Alternative zur serienmäßigen 6-Gang-Schaltung die Kraft überträgt. Das stufenlose Getriebe kommt zwar ohne nervöses Hin- und Herschalten aus, doch um flott in bestenfalls 9,3 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen, muss man mittels Schalthebel oder Lenkradwippen einen 8-Gang-Sportmodus simulieren. Bei rund 1.700 Euro für die Automatik?

 

Dass der Eclipse Cross eher Cruiser als Racer ist, macht das Fahrwerk mit seiner komfortbetonten Auslegung und teils indifferenten Lenkung deutlich. Beim entspannten Fortkommen lägen die Normverbräuche von 6,6 bis 7,0 Liter im Bereich des Möglichen. Im Herbst soll der aus ASX und Outlander bekannte 2,2-Liter Turbodiesel (150 PS) überarbeitet und kombiniert mit Allradantrieb und neuer 8-Gang-Automatik folgen.

 

Die Preise sind mehr als konkurrenzfähig. Die Basis ab 21.990 Euro gibt es jedoch nur mit Frontantrieb und 6-Gang-Schaltgetriebe, aber schon mit Klimaautomatik, Tempomat sowie einem sehr guten Sicherheitspaket inkl. 7 Airbags, Kollisionswarner (bis 180 km/h) mit Fußgängererkennung und Notbremse, Spurhalte- und Fernlichtassistent.

 

Der Sprung zur mittleren Ausstattung (Plus) beträgt üppige 3.500 Euro, enthält dann das erwähnte Infotainment-System mit 7-Zoll-Touchscreen, 2-Zonen-Klimaautomatik, 18 Zoll-Aluräder und Rückfahrkamera. Es gäbe dann auch die CVT-Automatik (1.700 Euro) sowie einen Allradantrieb (2.000 Euro), der jedoch wiederum nur mit dem stufenlosen Getriebe zu haben ist, so dass damit schließlich 29.190 Euro fällig werden...

 

Die höchste Ausführung ab 30.990 Euro schließlich umfasst neben LED-Scheinwerfern und Head-up-Display, eine Sitzheizung hinten, 360-Grad-Kamera, Ausparkassistent sowie Ledersitze, Premium-Soundsystem und Abstandstempomat. Bis auf die letzten Features gibt es das alles zum Start auch in einer „Intro Edition“ ab 28.990 Euro.. (ampnet/SW)