Musk schweigt...




Tesla-Chef Elon Musk liebt das Wortgefecht, der Kurznachrichtendienst „twitter“ ersetzt dem so betitelten E-Pionier die Presseabteilung. Von dort deklamiert Elon Musk gerne ungefiltert seine Ziele und seine Werturteile, und antwortet nach Belieben. Jetzt ist der gebürtige Südafrikaner von zwei Branchengrößen herausgefordert worden.

 

Einer ist George Hotz, der Gründer des autonomen Assistenzsystems comma.ai, welches für eine Reihe von Fahrzeugen nachgerüstet werden kann. George Hotz schrieb am 31. Dezember: „@elonmusk, wir hören, dass du dir sehr sicher bist, nächstes Jahr Level5 zu erreichen. Möchtest du 10.000 US-Dollar wetten? Wir glauben, dass du gewinnst, aber nicht so schnell“. Elon Musk konnte es sich nicht verkneifen, gut 2 Tage später kam eine Antwort: „Tesla Full Self Driving wird dieses Jahr auf einem Sicherheitsniveau weit oberhalb eines Durchschnittsfahrers operieren, dessen bin ich mir sicher. Ich kann allerdings nicht für die Gesetzgeber sprechen“.

 

George Hotz reagierte direkt: „Das würde als Wette funktionieren. Wir kaufen einen Model 3 mit FSD. Ich lasse mich darin im nächsten Januar für einen Monat herumfahren und überwache dieses System. Wenn es nicht aussteigt, gewinnst du; wenn es aus Sicherheitsgründen aussteigt oder der Nutzer eingreifen muss, um ans Ziel zu kommen, gewinnen wir. Ich werde die Videobeweise öffentlich machen“. In einem weiteren tweet bat der Gründer natürlich um das Einverständnis. Und scheinbar ist der Tesla-Gründer und mittlerweile reichste Mann der Welt damit dann nicht einverstanden. Eine Antwort fehlt bis heute.

 

Auf eine Antwort wartet auch Investor und Kleinserienhersteller James Glickenhaus, der sich bereits am 30. Dezember an Elon Musk wandte: „Lieber @elonmusk, du hast gesagt, dass Wasserstoff-Technologie so unbeschreiblich dumm sei. Du hast auch gesagt, dass die Baja 1000 ein großartiger Test für deinen Cypertruck wäre. Wir sagen: Bring ihn. Wir bauen unseren wasserstoffgetriebenen Boot, und du kannst 2023 einen Cybertruck dagegensetzen“. Der sonst so angriffslustige Multi-Milliardär beantwortete die Herausforderung des Hochkaräters mit Schweigen, und bespielt „twitter“ lieber mit Drohnenaufnahmen der hochsubventionierten Giga-Fabrik.

 

Unterdessen gießt James Glickenhaus im US-Magazin „Car and Driver“ Öl ins Feuer: „Ich habe keine Ahnung, ob Musk unsere Herausforderung annimmt. Ich schätze nicht, denn er weiß, seiner öffentlichen Tiraden zum Trotz, dass Wasserstoff besser als aktuelle Batterien für extremes Umfeld geeignet ist“. Ein Antwort fehlt weiterhin. (ampnet/TX)