Mythos DS ist schwere Kost für Autofans.




Wer das Werk „Mythos-Maschine Citroën DS“ von Gunnar Schmidt über den Citroen DS in die Hand nimmt, sollte sich von gängigen Ansichten verabschieden. Hier geht es nicht um die Modellhistorie einer Ikone, sondern allein nur um ihre mythologische Dimension und künstlerische Inszenierung sowie ihre kulturgeschichtliche Bedeutung.

 

Der Autor setzt sich zunächst sehr kritisch mit dem Essay „La Nouvelle Citroën“ von Roland Barthes von 1955 anlässlich des Debüts auf dem Pariser Autosalon auseinander. Die Abhandlungen des französischen Philosophen und Literaturkritikers begründeten diesen Mythos DS noch ehe das Auto überhaupt auf die Straßen fand.

 

Wer das als Leser übersteht, der bekommt danach zumindest ein paar Hinweise auf interessante zeitgenössische Werbefotografien sowie die mehrfache Darstellung des Automobilklassikers als UFO, welches auch heute noch in einem SF-Film wie aus der Zeit gefallen wirken dürfte. Am besten gibt die Verwandlung die 2015 konstruierte Retusche von Jacob Munkhammar eines Verkaufsraums von 1959 wieder.

 

Autofans dürfen sich angesichts der schweren Textkost des Paperbacks zumindest über einen Großteil der mehr als fünf Dutzend Abbildungen freuen. Sie zeigen vor allem Werbefotos, Installationen und Skulpturen sowie Motive aus Spielfilmen mit dem DS. Letztendlich sind sie es auch, die wohl am eindrucksvollsten die bestehende Ausnahmestellung und Faszination des Citroën DS belegen. So ganz ohne Worte. Und wer es noch nicht wusste: Das Design eines der größten automobilen Symbole Frankreichs stammt aber von einem Italiener.

 

„Mythos-Maschine Citroën DS“ von Gunnar Schmidt ist in der „edition imorde“ erschienen und wird vom Berliner Gebr. Mann-Verlag vertrieben. Das Buch hat 172 Seiten mit 73 Bildern (19,80 Euro). (ampnet/TX)