NAIAS ab 2020 schon im Oktober?




Das Datum für die NAIAS in Detroit ist traditionell im Januar. Die nächste Show wurde für 14. bis 27. Januar 2019 terminiert. Keine Tradition ist so unverrückbar, dass man sie nicht diskutieren könnte. In Detroit wird nun überlegt, die Messe nach vorn zu verlegen. Ab 2020 könnte sie bereits im Oktober stattfinden, so diskutiert es jedenfalls der Messeveranstalter.

 

Eines der Hauptargumente für den Herbst-Termin ist die Konkurrenz zur in Las Vegas stattfindenden CES, die mit ihrem Elektronik-Schwerpunkt immer mehr Autohersteller anzieht. Las Vegas ist heute schon die Bühne für Technologien rund ums autonome Fahren und künstliche Intelligenz; in Detroit steht eher der klassische Blick aufs Auto im Vordergrund. Und Las Vegas lockt mit Frühlings-Temperaturen, während Detroit rund um die Messe im tiefen Winter liegt.

 

Bei einem Oktober-Termin in Detroit wäre dieses Wetterrisiko geringer. Sogar Außenveranstaltungen wären möglich. Der Januar-Termin hängt mit der US-Tradition zusammen, beim Händler das zu kaufen, was auf dem Hof steht. Bestellen und warten ist nur für 1/5 der US-Bürger eine Alternative zum spontanen Autokauf. Und die Kaufbereitschaft erwacht mit dem Jahreswechsel. Da müssen die neuen Fahrzeuge auf dem Hof oder zumindest in der Cobo Hall in Detroit zu sehen sein. Das passt zu den Erwartungen der Messeveranstalter, eben der Händler aus Detroit.

 

Aber auch die sehen, dass es mit der NAIAS im Januar nicht vorangeht. Doch die Messe hat ihre Bedeutung nicht nur für die Händler, sondern auch für die gesamte Region. Die NAIAS bringt Jahr für Jahr rund 450 Millionen US-Dollar in die leidgeprüfte Stadt. Zum Vergleich: Der Super Bowl bringt es auf 250 Millionen US-Dollar für die veranstaltende Region. Vor diesem Hintergrund ist auch die Dealers Association bereit, einen anderen Termin zu diskutieren.

 

Die NAIAS würde sich jedoch bei einem Oktober-Termin in den direkten Wettbewerb mit anderen internationalen strategischen Messen bringen. Da sie jährlich veranstaltet wird, sind Frankfurt und Paris betroffen, aber auch eine große chinesische Messe und die Tokyo Motor Show, die sich offenbar erfolgreich um ein Comeback für die Zukunft bemüht. (ampnet/TX)