Navya fährt mit autonomen Autos voran.




In Zukunft werden Autos überwiegend autonom unterwegs sein. Darüber lassen die meisten Fachleute keinen Zweifel zu. In Zukunft? Für ein erst vor 4 Jahren gegründetes Start-up in der französischen Provinz ist diese Zukunft schon praktizierte Gegenwart. Navya SAS aus Villeurbanne, bei Lyon, produziert inzwischen 2 Fahrzeuge zum Personentransport.

 

Als erstes kommunales Verkehrsunternehmen in Deutschland hatte die Mainzer Mobilität einen selbstfahrenden E-Bus im öffentlichen Raum erprobt. Genau 4 Wochen lang fuhr „EMMA“ am Winterhafen zwischen Ruderverein und Fort Malakoff, samt Ökostrom der Mainzer Stadtwerke.

 

Deutlich mehr als 2.000 Menschen ließen sich die kostenlose Probefahrt mit dem französischen Kleinbus von Navya am Mainzer Rheinufer nicht entgehen und äußerten sich durchweg positiv. Das Auto war allerdings nicht allein auf Tour, ein Operator (Fahrer) war stets mit an Bord.

 

Ursprünglich hatte sich Navya-Gründer Christophe Sapet seine Brötchen als Hersteller von Videospielen verdient und dafür 1983 u.a. Infogrames mitbegründet, das später zu Atari wurde. 2014 stieg Christophe Sapet aus und mit Navya in die Autobranche um, unterstützt mit Risikokapital zahlreicher Finanzinvestoren und einer Millionenspritze von Valeo, dem Verkehrsbetreiber Keolis und einem Geldgeber aus dem Öl-Staat Katar.

 

Deren Geld ist offensichtlich gut angelegt, denn Navya lieferte allein in der ersten Hälfte dieses Jahres 36 „Autonom Shuttle“ im Wert von über 8 Millionen Euro aus. Das Unternehmen verfügt über Produktionsstandorte in Véniseux (Frankreich) sowie Saline (US-Bundesstaat Michigan) und baut aktuell seine Produktionsstätte in der Region Asien-Pazifik.

 

Laut Navya sind die Fahrzeuge für die "letzte Meile" konzipiert, also den letzten Teil einer Reise. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt zwar rund 90 km/h, doch sind die Fahrzeuge in erster Linie für städtische Regionen gedacht, wo 50 km/h üblich sind. Dies gilt etwa für die Fahrten zwischen einem Verkehrsknotenpunkt und dem endgültigen Zielort, beispielsweise zwischen einem Bahnhof und der Wohnung des Gastes oder zwischen einem Flughafen und einem Hotel. In der französischen Hauptstadt Paris verkehrt bereits ein Dienst zwischen dem Flughafen Charles de Gaulle und dem Bahnhof Réseau Express Régional. Weitere folgen… (ampnet/TX)