Neuer Van und frischer Südwind.




Knaus Tabbert, samt Einsteigermarke Weinsberg und Caravanmarke Tabbert sowie Luxusmobilmanufaktur Morelo, konnte seinen Umsatz im letzten Jahr um 26 Prozent auf 590 Millionen Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern ist auf 54 Millionen Euro gewachsen. 20.823 Caravans, Reisemobile sowie Camping Utility Vehicles (CUV) verließen die Werke.

 

Mit weiterem Wachstum in den nächsten Jahren ist nach den Worten von Geschäftsführer Wolfgang Speck zu rechnen. Knaus Tabbert werde daher weiter in höhere Produktivität und auch in die Verbesserung der Modellpalette investieren. 50 Millionen Euro sollen noch in diesem Jahr dafür verwendet werden.

 

Dass der Markt trotz der erheblichen Zuwächse nicht einfacher und der Kunde nicht anspruchsloser wird, ist den Entscheidern in Jandelsbrunn sehr wohl geläufig. Neue Produkte und Verbesserungen sollen Kunden daher begeistern. Star der Neuheitenschau ist unterdessen unbestritten der neue Van TI Plus, der nicht wie der CUV Boxdrive den VW Crafter, sondern dessen Schwestermodell MAN TGE nutzt, samt neuem Aufbau im Sandwichformat. Längsbetten im Heck sind beim ersten Vertreter der neuen Baureihe das Argument, was immer mehr Camper überzeugt. Knapp 7,00 m lang ist der TI Plus mit Front oder Heckantrieb, die Basis mit dem 2,0-Liter Vierzylinder-Diesel (140 PS) kostet unter 65.000 Euro.

 

Die Boxstar-Kastenwagen auf Fiat Ducato-Basis werden mit erweiterter Ausstattung aufgewertet und trotzdem günstiger. Knaus verspricht eine Preissenkung von bis zu 10 Prozent, was in einer inflationsbereinigten Realität rund 4.000 Euro ausmacht.

 

Grund: Beim Einkauf von größeren Posten bei den Zulieferern werden die Konditionen besser. Schön, wenn ein Hersteller das an den Kunden weitergibt. Ein handfester Vorteil ist die verbesserte Wintertauglichkeit der Kastenwagen. Eine neue Bodenisolation und modifizierte Formen der Wassertanks, die nun nicht mehr direkt an der Außenwand anliegen, sowie effizientere Heizsysteme steigern die Resistenz gegen Frost. Ebenfalls in leicht modifizierter Form geht die integrierte Baureihe Sun I an den Start, markantere Linienführungen mit mehr Chromelementen an Bug und Heck sind die wichtigsten Änderungen für den Modelljahrgang.

 

Preisvorteile gibt es auch beim Caravan Sport, dessen Sonderedition Silver Selection nunmehr für 16.499 Euro mit totaler Ausstattung zum Serienprogramm gehört. Völlig erneuert haben die Jandelsbrunner die Baureihe Südwind. Sie ist die älteste Serie bei dem Traditionshersteller, die Wurzeln gehen noch auf die Unternehmensgründung in den 60iger Jahren zurückführen. Frischere Innenraumdesigns und funktionalere Grundrisse finden sich im 2019er-Angebot. Gleich dreifach ist der Trend-Grundriss mit Bugküche vertreten, variiert wird jeweils der Schlafbereich im Heck mit Längs-, Quer- oder mit Queensbett. Für fast alle Caravans gehört jetzt eine Serviceklappe zur Ausstattung, hinter der sich der E-Anschluss sowie die Tankbefüllungs- und Reinigungsöffnung befindet, die Ablassventile des Abwassertanks haben hier ebenfalls ihren Platz. Die Preise sind laut Knaus trotz der Mehrausstattung nicht gestiegen. 16.490 Euro für das Grundmodell.

 

Bei der Schwestermarke Tabbert bekommt die Baureihe Da Vinci die Komplettausstattung der Finest Edition, die bislang nur für die Vivaldi-Modelle angeboten wurde, und das ohne Aufpreis. Neue Grundrisse, eine neue solide Tür und ein helles Design in warmen Farbtönen sind die wesentlichen Änderungen für die kommende Saison. Bei Weinsberg rollt das teilintegrierte Mobil Pepper künftig serienmäßig auf dem Peugeot-Chassis und wird von einem Vierzylinder-Diesel mit 160 PS angetrieben.

 

Knaus Tabbert-Geschäftsführer Wolfgang Speck sieht den Konzern, der nach eigenen Angaben zu den größten drei Anbietern Europas gehört, mit diesem erneuerten Programm auf einem guten Weg. „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, eine Umsatzsteigerung bis 2022 auf rund 1 Milliarde Euro wäre realisierbar. (ampnet/TX)