Vor rund 10 Monaten stellte Mercedes auf dem Pariser Autosalon seine neue Produktmarke für E-Mobilität EQ vor. Deren Spektrum reiche von E-Fahrzeugen über Wallboxen und Ladeservices bis hin zu dem Home-Energiespeicher, hieß es. Vorbote der neuen Marke war die seriennahe Studie Concept EQ, die in Paris erstmals zu sehen war.

Zukunftsmusik? Mitnichten. Das Auto soll als SUV nicht nur spätestens 2019 erhältlich sein, im für E-Autos boomenden Markt Norwegen können sich Interessenten schon jetzt einen EQ C sichern. Mit einer Anzahlung von etwas mehr als umgerechnet 2.000 Euro können sich potenzielle Käufer nun in der Warteschlange einreihen, wie auf der norwegischen Webseite von Daimler aktuell zu lesen ist (https://kampanje.mercedes-benz.no/personbil/electricdrive/concept-eq/).

Warum Norwegen, das mit seinen Erdölexporten ein Staatsvermögen von rund 1 Billion Euro als Polster für schlechte Zeiten angehäuft hat, als Musterland für die E-Mobilität gilt, liegt auf der Hand: Nirgendwo sonst wird Strom als Treibstoff für die individuelle Mobilität staatlich so stark gefördert wie in der Gegend zwischen Kristiansand und Nordkap. Beim Kauf eines E-Fahrzeugs entfallen die 25-prozentige MwSt. ebenso wie Zoll- oder Abgasgebühren, an vielen öffentlichen Steckdosen ist Laden kostenloses möglich, Parken ist oftmals genauso wie die Autobahnmaut umsonst, und für Busse reservierte Fahrspuren dürfen benutzt werden. Das hat zur Folge, dass inzwischen die Ladesäulen knapp werden, weil mehr als 1/3 aller neu zugelassenen Fahrzeuge in Norwegen entweder völlig elektrisch oder aber als Hybrid unterwegs sind.

Verständlich dass bei diesem Boom auch deutsche Automobilhersteller nicht im Abseits stehen wollen. So wie Mercedes für den EQ C hat auch Audi eine Warteliste für seinen geplanten e-tron quattro eingerichtet. Das E-SUV macht den Anfang. Der Ingolstädter bietet Raum sowie Komfort eines typischen Audis der Oberklasse und ermöglicht mehr als 500 km Reichweite. Noch 2019 folgt ein 4-türiger GT. (ampnet/TX)