Nur die Rundenzeit zählt.




Wenn man eines der am ungeduldigsten erwarteten Autos der Welt testen will, laufen die Dinge selten nach Plan. Bei unserem Rendezvous mit dem 647 PS starken Ford GT auf dem Utah Motorsport Campus hat es 5 Grad und es schneit. Dem Fahrspaß ist das durchaus abträglich, denn der GT bewegt sich gerne im Grenzbereich.

 

Entwickelt wurde das Auto unter größter Geheimhaltung in einem Keller des Ford-Entwicklungszentrums; nur selten wurden die Prototypen ans Tageslicht geholt, stets außerhalb der regulären Arbeitszeiten, um dem Management die Fortschritte zu zeigen. Als das Auto im Januar 2015 auf der Automesse in Detroit gezeigt wurde, waren die meisten Mitarbeiter genauso überrascht wie die Öffentlichkeit.

 

Diese Bemühungen hatten u.a. zum Sieg des Ford GT-Rennfahrzeugs im vergangenen Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans geführt. Viele, bis dahin mehr oder weniger unabhängig voneinander arbeitende Teams wurden für den GT im neuen Unternehmensbereich „Ford Performance“ zusammengeführt. Der Teamchef: Dave Pericak.

 

Die Aerodynamik des Ford GT passt sich dank beweglicher Teile immer den jeweiligen Anforderungen an. Dazu zählen z.B. Luftleitelemente und ein Heckspoiler mit variablem Flügel, dessen Design bereits zum Patent angemeldet wurde. Im Ford GT kommen modernste Verbundwerkstoffe und Kohlefaserteile zum Einsatz. Das Leergewicht beträgt 1.385 Kilo. Das wirkt sich positiv auf alle Fahrdynamik-Bereiche aus, so z.B. auf die Beschleunigung (unter 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h), den Bremsweg (27,7 Meter von 97 auf 0 km/h), das Handling und auch den Verbrauch. Punkte die heute immer wichtiger werden.

 

Der Ford GT-Fahrer kann zwischen 5 Fahrmodi wählen. Von „Normal“ für alltägliches Fahren, „Nässe“ für schlechtes Wetter und „Sport“ für max. Fahrspaß bis hin zu „Track“ für den ultimativen Rennsport sowie „V-Max“ für das Fahren mit Höchstgeschwindigkeit.

 

Der 3,5-Liter Sechszylinder-Biturbo ist der leistungsstärkste Ecoboost-Motor des Konzerns. In der Straßenversion entwickelt dieses Aggregat 647 PS bei 6.250 Umdrehungen. Drehmoment: 745 Nm bei 5.900 U/min. Vmax: 347 km/h. Dieser Motor kommt in einer modifizierten Form auch im neuen F-150 Raptor zum Einsatz. Der Antrieb des Pick-ups teilt sich rund 60 Prozent mit dem Ford GT-Motor…

 

Weltweites Produktionsvolumen: 1.000 Exemplare. Die GT-Produktion war zunächst auf 250 Einheiten pro Jahr bei 2 Jahren Produktionszeit limitiert. Somit bezog sich der in 2016 gestartete Bewerbungsprozess zunächst auf weltweit insgesamt 500 Exemplare. Die waren innerhalb kürzester Zeit verkauft. Im August 2016 hat das „Ford Performance“-Team dann angekündigt, den Supersportwagen über 2017 hinaus für 2 Jahre zu produzieren, insgesamt 1.000 Fahrzeuge. (ampnet/TX)