Nutzen statt besitzen...




Das Carsharing bringt nicht die Vorteile, die sich die Befürworter davon erhofften. Zu dem Ergebnis kommt eine A.T. Kearney-Studie. Demnach gibt es in Deutschland nur gut 4 Millionen Menschen, die für die Nutzung von Carsharing-Autos infrage kommen. Zudem sehen die Berater weder die Voraussetzungen in den Städten noch die Bereitschaft der Kunden.

 

Die Studie macht auch deutlich, dass regelmäßiges Autoteilen zulasten des ÖPNV gehe, und am Besitz eines eigenen Pkw nichts ändere.

 

Wie die Untersuchung ergab, soll 1 Prozent der Carsharing-Mitglieder das Angebot täglich nutzen, 1/3 1- bis 2-mal im Monat. Nur vor diesem Hintergrund zeichne sich nicht ab, dass das eigene Auto im deutschen Straßenverkehr langfristig durch Sharing-Angebote ersetzt werde. Damit eigne sich das Konzept ebenfalls nicht dazu, die wachsenden Probleme mit dem Individualverkehr in den Städten zukünftig weiter zu reduzieren.

 

Nach Einschätzung der Studienautoren sind nur 5 Prozent der Bürger als mögliche Carsharing-Nutzer anzusehen. Würden sie ihr Auto verkaufen und stattdessen Sharing-Dienstleistungen in Anspruch nehmen, käme dies einer Verminderung der Privatwagen um 2 Millionen Stück gleich, rechnet die Studie vor. Zum Vergleich: Offiziellen Statistiken zufolge belief sich der Fahrzeugbestand in Deutschland zu Jahresbeginn 2018 auf rund 57 Millionen Stück. Den mit Abstand größten Anteil daran hatten Pkw mit rund 47 Millionen Fahrzeugen. Insofern könne Sharing die in das Geschäftsmodell gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. (ampnet/TX)