ÖPNV könnte in die Luft gehen.




In Großstädten in Südamerika und Asien sind erste Projekte umgesetzt, nun rücken auch in Deutschland die Seilbahnen als alternatives urbanes Verkehrsmittel in den Fokus. Sie könnten umweltfreundliche Ergänzung im ÖPNV bilden. Das Ingenieurbüro „SSP Consult Beratende Ingenieure GmbH“ sowie das IFT der Uni. Stuttgart entwickeln Planungstools.

 

Derzeit kommen Seilbahnen meist nur in Berggebieten oder bei großen Gartenbauveranstaltungen direkt zum Einsatz. „Im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln fehlen für deren Anwendung und Bewertung in der Stadt aber bisher praktische Planungshilfen“, so Projektleiter Michael Welsch. Dabei hätten Seilbahnen deutliche umweltrelevante Vorteile. Die Bauzeit sei kürzer, es müsse weniger Fläche versiegelt werden und der Material- und Ressourcenbedarf für Stützen und Stationen sei geringer als z.B. bei Stadt- und S-Bahnen. „Sie sind sehr geräuscharm, zerschneiden kaum Natur- oder Bewegungsräume und bieten eine sehr gute CO2-Bilanz sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb.“

 

Mit Hilfe der nun zu entwickelnden Empfehlungen aus dem Förderprojekt soll Planungssicherheit für die kommunale Verwaltung und lokale Politik entstehen. Untersucht werden sollen hier die Bereiche Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte, Bevölkerungsakzeptanz und Lebenszyklus. Dabei, laut Michael Welsch, werden u.a. Indikatoren zum CO2-Fußabdruck, Lärm, Spiegelung und Schattenwurf sowie Flächenversiegelung einbezogen. Ziel ist es, möglichst bald Seilbahnsysteme als Ergänzung zum ÖPNV in deutschen Städten zu installieren. Begleitet wird das DBU-Projekt von Experten aus Kommunen, Verbänden, Politik und Wissenschaft. (ampnet/TX)