Opel Manta:


Die Rüsselsheimer Legende bleibt der Manta. Der wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. An dessen Entstehung waren nicht allein nur die GM- und Opel-Ingenieure beteiligt, sondern auch der legendäre Meeresforscher Jacques Cousteau. Der Sager nach, erstmals entdeckt wurde der Manta in geheimer Mission von Opel-Chefdesigner George Gallion.

Opel Manta

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1969 bestieg der Designer ein Flugzeug nach Paris, für ein Treffen mit einem der Teams des Meeresforschers. „Wir hatten uns für den Namen Manta entschieden. Tiernamen passten damals zum Zeitgeist. In den USA waren der Ford Mustang und die Corvette Stingray sehr erfolgreich. Ein solches Ponycar auf europäische Art war ja auch der Manta. Nun hatten wir noch 10 Tage, ein Emblem für unser Auto zu gestalten, doch wir fanden keine geeigneten Vorlagen dafür“, erzählt George Gallion 51 Jahre nach seiner Paris-Mission.

 

Also stieg der US-Designer in den Flieger und sichtete in Paris Mengen an Bildmaterial. Stundenlang. Bis eine Einstellung zu sehen war, in der ein gigantischer Teufelsrochen von unten gegen den Himmel gefilmt war. Der Opel Manta hatte seine Identität gefunden und bekam ab sofort ein verchromtes Emblem an die vorderen Kotflügel geschraubt.

 

Das sportliche Coupé mit dem Teufelsrochen-Emblem feiert 1970 seine Premiere. Die Vorstellung findet am Timmendorfer Strand statt. Für Opel ist der Manta absolutes Neuland.

 

Attraktive, familientaugliche Coupés liegen voll im Trend. Individualismus ist gefragt, die formal eigenständige Linienführung beim Manta kommt dem Wunsch entgegen. Schon im ersten vollen Verkaufsjahr 1971 setzt Opel vom Manta 56.200 Einheiten allein in Deutschland ab; insgesamt entstehen 498.553 Exemplare. Bodengruppe, Fahrwerk und Motoren teilt sich der Manta mit dem Schwestermodell Ascona. Ein neuer Vertreter der aktuellen Motorengeneration ist der 1,6-Liter Vierzylinder mit 68 PS, in der S-Ausführung gar mit 80 PS. Der leistungsstärkste Motor im Manta ist der 1,9-Liter S-Vierzylinder mit 90 PS, vom Opel Rekord.

 

Den Einstieg in die Baureihe markiert ab 1972 die 1,2-Liter Version mit 60 PS. Im November des gleichen Jahres kommt zudem die Berlinetta, eine gehobene Variante. Sportlenkrad, heizbare Heckscheibe, Halogen-Scheinwerfer, elektrische Scheibenwaschanlage und Vinyldach gehören beim Manta Berlinetta zur Serie.

 

Einige Sondermodelle ergänzen das Portfolio in der 5-jährigen Bauzeit: „Holiday“, „Plus“, „Swinger“ und „Sommer-Bazar“ kombinieren gehobene Ausstattungsmerkmale mit einem vergünstigen Preis. 1974 erscheint das Topmodell Manta GT/E, der 1,9-Liter Einspritzer mit Bosch L-Jetronic leistet 105 PS. Im Stil der Zeit verzichtet der Opel Manta GT/E auf jeden Chromschmuck und setzt auf mattschwarzen Zierrat. Im April 1975, kurz vor dem Manta B, kommt das letzte Sondermodell: Manta „Black Magic“. Basis ist der GT/E, in Schwarz allein mit rot-orangen Zierstreifen.

 

1975 debütiert mit dem Opel Manta B der nächste Teufelsrochen: Die Rüsselsheimer führen gleich zwei Varianten im Programm: Coupé mit Stufenheck und das 1978 vorgestellte Combi-Coupé CC mit Fließheck und großer Heckklappe. Seine lang anhaltende Popularität sichert dem Manta B eine Sonderrolle in der über 120-jährigen Geschichte von Opel. Kein anderes Modell bleibt länger unverändert am Markt. Die Generation läuft bis 1988 insgesamt 557.940 Mal vom Band. Immer neue Modelle und Motorisierungen ergänzen und erweitern die Baureihe und halten sie jung. Eng verbunden mit dem Manta B sind bekanntere Kürzel wie SR, Berlinetta, GT, GT/J oder GT/E. 1979 ersetzen neue OHC-Motoren Teile der alten Triebwerke mit seitlicher Nockenwelle. Das Topmodell GT/E entwickelt 105 PS sowie 110 PS mit dem größeren 2,0-Liter Aggregat und wird 1984 in GSi umbenannt.

 

Der stärkste und seltenste Vertreter der B-Baureihe ist der 1981 auf dem Genfer Salon vorgestellte Manta 400. Ab Werk verfügt der Hesse über einen 2,4-Liter DOHC-Vierzylindermotor über 144 PS. Mit einem Manta 400 gewinnen Guy Colsoul und Alain Lopes 1984 bei der Rallye Paris-Dakar die Wertung der nicht-allradgetriebenen Fahrzeuge und erreichen den 4. Platz im Gesamtklassement hinter Autos mit Allradantrieb.

 

Seinen Ruhm erlangte der Manta nicht zuletzt aufgrund der Fans des Manta B. Das Modell war  beliebtes Objekt für Tuningumbauten und mit einer Reihe von Klischees verbunden. Zu Ehren dieses Kults gab es die Filme „Manta, der Film“ und „Manta, Manta“. Im letzten Film kommt ein Opel Manta B GSi mit Mattig-Breitbau zum Einsatz, der damals von dem Lackspezialist Christian Petzoldt in Hagen in drei aufwändigen Candy-Farbtönen speziell lackiert wurde.

 

Die letzten Versionen des Opel Manta B sind das Topmodell GSi und der bei Irmscher nur in kleinen Stückzahlen gefertigte GSi Exclusiv. (ampnet/TX)