Pandemie ändert nichts am Mobilitätsverhalten.




Das Virus wirkte wie eine Bremse. Videokonferenzen statt ausgiebige Dienstreisen, Homeoffice statt Fahrten zum Arbeitsplatz per Auto oder mit dem öffentlichen Nahverkehr, Urlaub zu Hause statt am Strand oder in den Bergen, Verzicht auf Flug- und lange Zugreisen. Der Alltag vieler Menschen wurde umgekrempelt und damit das Mobilitätsverhalten.

 

Während die Umstellung anfangs gelegentlich schwerfiel, brachte sie Vorteile: Staus zur Rushhour morgens und abends wurden geringer oder blieben ganz aus, die Luft in den Städten enthielt weniger Schadstoffe, Nord-, Ost-, Boden- oder Chiemsee entwickelten sich über Nacht statt Mittelmeer und Spanien zu den Traumzielen der Deutschen. Doch wie sieht es jetzt, über ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie aus? Hat sich das Mobilitätsverhalten durch den Lockdown auf Dauer geändert? Steigen die Menschen dauerhaft auf nachhaltigere Verkehrsmittel wie Füße, Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel um oder planen vielmehr, wieder zu den liebgewordenen alten Gewohnheiten zurückzukehren? Ist die ersehnte oder gefürchtete Verkehrswende längst Realität?

 

Nein, hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe jetzt in einer neuen Studie herausgefunden. Dazu befragte es zweimal die Deutschen, nämlich im August 2020 sowie im April 2021, wie sich so die Entfernung ihrer dienstlichen sowie privaten Strecken und die Wahl ihrer Verkehrsmittel unter den Pandemieregeln ändern würden. Das Fraunhofer ISI konzentrierte sich bei der Befragung auf Bewohner von Großstädten, weil der Umstieg wegen der Alternativen leichter fällt sowie die Wirkung für den Klimaschutz am größten ist.

 

Fazit: Von großer Mobilitätsrevolution kaum bis gar keine Spur. (ampnet/TX)