Peter Oberndorfer: „Das Highlight sind allein schon die faszinierenden Autos“.




Mit klassischen DTM-Rennwagen und mit historischen Boliden der DRM (Deutschen Rennsport-Meisterschaft), so präsentiert sich die DTM Classic als mittragende Säule der hochkarätigen DTM-Plattform in der neuen Saison 2022. „Für viele Motorsport-Enthusiasten sind die Rennwagen früherer Epochen samt Fahrer die Heroes ihrer Jugend“, betont Peter Oberndorfer, Serienmanager der DTM-Organisation ITR.

 

Die DTM Classic besteht 2022 aus gleich zwei Serien. Wie kam es zu dieser neuen Classic-Version?

 

Peter Oberndorfer: Nach Abwägung vieler Faktoren haben wir uns erst zum Ende des letzten Jahres in der ITR dazu entschlossen, die DTM Classic mit der Saison 2022 selbst durchzuführen. Und die klassischen DTM-Wagen waren bei den ganzen Überlegungen von Anfang an gesetzt. Der erste Versuch des DRM-Revivals, also der Deutschen Rennsport-Meisterschaft, im Rahmen der DTM am Red Bull Ring war so erfolgreich, dass wir uns letztendlich dazu entschlossen haben, einen zweiten kleinen Cup, den DRM-Cup, zu gründen.

 

Wo fährt der DTM-Cup?

 

Peter Oberndorfer: Der fährt zuerst am Lausitzring mit der berühmten und exklusiv für die DTM-Plattform gesicherten Steilkurve, dann auf dem Stadtkurs am Norisring. Einen Monat später kommt ein Rennen mal nicht im Rahmen der DTM, sondern im Rahmen des AvD Oldtimer-GP am Nürburgring, einer der Top-Veranstaltungen des klassischen Motorsports. Danach auf der Fahrerstrecke in Spa-Francorchamps und dann das große Finale am Hockenheimring.

 

Wo fährt der DRM-Cup?

 

Peter Oberndorfer: Zuerst in Imola, ebenfalls eine tolle Fahrerstrecke, dazu kann die Destination wunderbar mit einem Urlaub verbunden werden. Dann klassisch am Nürburgring und natürlich wieder, nach dem großen Erfolg des vergangenen Jahres, am Red Bull Ring, einer landschaftlich wunderschön eingebetteten Strecke, die viel Spaß macht. Die allen viel Spaß macht.

 

Was sind die Highlights?

 

Peter Oberndorfer: Im DTM-Cup fängt es allein schon bei den Autos aus der frühen Produktionswagenmeisterschaft an, die bislang leider immer unter dem Radar liefen, über die Kämpfe zwischen hochklassigen BMW M3 und Ford Sierras bis hin zu den faszinieren Autos der etwas späteren Zeiten.

 

Im DRM-Cup sind eigentlich alle Autos faszinierend von wunderschönen BMW 2002 und Ford Escort BDA über so seltene Autos wie einen Alfa Romeo Montreal in der Gruppe 4-Version bis hin zu dem legendären Turbo Capri von Mücke oder aber den BMW M1. Ein fahrendes Raritäten-Museum!

 

Auch wenn es dabei um fahrende Historie geht. Warum ist diese Säule auf der DTM-Plattform so wichtig?

 

Peter Oberndorfer: Weil wirklich sehr viele Menschen die alten Autos ganz extrem faszinierend finden. Für viele Motorsport-Enthusiasten sind die Rennwagen früherer Epochen samt ihrer Fahrer die Heroes ihrer Jugend. Quasi genau der Rennsport, so wie sie ihn einmal kennengelernt haben. Dazu kommen die einzigartige Optik sowie der Sound und die Tatsache, dass die DTM zwar eine Plattform für hochmodernen Rennsport bietet, sich ihrer langen Tradition aber immer bewusst ist. Das alles ergibt ein fantastisches Umfeld und jeweils tolle Starterfelder. Zusammen mit den anderen Säulen der Plattform ist ein Wochenende bei der DTM ein wunderbares Erlebnis für die ganze Familie, aus mehreren Generationen!

 

In der jüngeren Vergangenheit gab es Medienberichte über ein Chaos bei den historischen Tourenwagen.

 

Peter Oberndorfer: Ja, da gibt es leider ein Thema. Wir haben die Tourenwagen Classics als Rennserie übernommen und erfolgreich in die DTM Classic integriert. Jetzt wird der Name Tourenwagen Classic ohne Absprache für eine ganz andere Serie verwendet. Das sorgt für sehr viel Verwirrung sowie Unsicherheit bei Fahrern und Fans. Für mich ein unnötiger, unfreundlicher Akt.

 

Wir sehen die DTM Classic mit ihren beiden Cups weniger als Konkurrenz, sondern viel mehr als Ergänzung im Markt des klassischen Rennsports. Es gibt gut etablierte Serien wie die der FHR oder der Youngtimer Trophy. Hier fahren andere Fahrzeuge und die Philosophie der Rennen ist ganz verschieden.

 

Die Konkurrenz im Bereich der Sprintrennen ist überschaubar. Mit der Übernahme der Tourenwagen Classics haben wir Fans sowie Fahrern zuliebe für mehr Klarheit gesorgt, dazu gibt es in jedem Cup eine vergleichbar geringe Zahl von Events. Wir lassen nur Fahrzeuge mit definierter Tourenwagen-Heritage zu. Wir respektieren Wettbewerber und halten nichts davon, ihnen etwa Steine in den Weg zu legen. Wir wollen mit Fakten, Angeboten und vollen Starterfeldern überzeugen. Das Interesse freut uns sehr und spricht eohl auch ein wenig für sich!

 

Wie wird es medial gecovert?

 

Peter Oberndorfer: Wir haben bereits begonnen, die eingeschriebenen Teilnehmer auf www.dtm.com zu featuren und werden das auf Social Media ausdehnen. Ein großes Asset ist unser professioneller Livestream von jeder Qualifikation und jedem Rennen auf der offiziellen Streaming-Plattform der DTM. Produziert wird das Ganze von dem exakt gleichen Team wie alle anderen unserer Serien auch, also ebenso hochklassig wie die DTM. Und wir bieten alle Rennen auch als Video-on-Demand an. Last but not least sind wir aktuell in Gesprächen, ob wir die DTM Classic auch im Fernsehen zeigen können. Schauen wir mal. (DTM/SW)