Peugeot soll in Amerika angreifen.




Seit Jahren denkt das Management von PSA immer wieder mal laut über eine Rückkehr auf den US-Markt nach. Zuletzt wurde immer wieder ein Citroen C6 im Großraum Detroit gesehen und gab damit wieder Anlass zu Spekulationen. Ein Verbindungsbüro haben sich die Franzosen dort immer gehalten, doch konkret wurden die Pläne bisher nie.

 

Jetzt hat der Nordamerika-Beauftragte Larry Dominique im Interview mit der Branchenzeitung „Automotive News“ konkrete Details genannt: Im Rahmen des 2016 verabschiedeten 10-Jahres-Plans werde PSA auf den US-Markt zurückkehren, und zwar mit Peugeot. Die, so Larry Dominique, habe noch immer den besten Wiedererkennungswert. 1.500 Peugeots seien noch zugelassen, „ironischerweise die meisten in Alabama“. Dort gibt es auch sonst noch Spuren einer franko-amerikanischen Kultur.

 

Tatsächlich hatte Peugeot in den späten 70igern und frühen 80igern stark vom damaligen Diesel-Boom in den USA profitiert. Vor allem der 505 wurde mit einigem Erfolg verkauft. Doch mit dem Absturz des Diesel verlor Peugeot rapide an Bedeutung. Zuletzt hatte Peugeot erfolglos den sportlichen 405 MI 16 als sportliche Alternative zum BMW 3er platziert. Und die Versuche von Citroen liegen noch erheblich länger zurück; nach dem regulär angebotenen DS und dem Oberklasse-Coupé SM war Mitte der 1970iger Jahre weitestgehend Schluss in den USA.

 

Larry Dominique kündigt an, dass die ersten Peugeots für Nordamerika aus europäischer sowie chinesischer Produktion kommen würden.

 

Über die Modellpalette für die USA hält sich PSA noch bedeckt. Doch die Sportlimousine 508 dürfte gute Chancen haben, sich gegenüber den Konkurrenzmodellen von Audi, BMW und Mercedes zu profilieren. Mit dem Kleinwagen 208 hätten die Franzosen ein Alleinstellungsmerkmal, denn in diesem Segment gibt es sonst nur Retro-Modelle wie den Mini oder den Fiat 500. Die Designs sind Geschmackssache.

 

Langfristig könnten auch andere Konzernmarken in den USA verkauft werden. Die Marke DS würde ins Premium-Segment passen, Citroen könnte auf E-Mobilität setzen... Und schließlich gibt es noch Opel: Es dürfte den Opelanern schon etwas Genugtuung bereiten, der einstigen „Mutter“ (GM) auf dem US-Markt zu zeigen, was eine Harke ist. (ampnet/TX)