Der Mazda 3 gilt in einigen europäischen Ländern als japanischer Golf oder als Nippons A-Klasse. Das bedeutet aber nicht, dass es sich bei ihm um eine Kopie handelt, sondern es bedeutet vielmehr, dass es sich um das einzige japanische Modell der Kompaktklasse handelt, das mit einem VW Golf und einer Mercedes A-Klasse mithalten kann.

In den USA verkauft sich der Wagen hingegen nicht so gut. Ein wichtiger Grund dafür dürfte sein, dass US-Käufer die besonderen Eigenschaften des europäisch orientierten Modells nicht richtig verstehen. Es handelt sich um das gleiche Phänomen wie beim Golf, der sich in Nordamerika ebenfalls nur schwer absetzen lässt. Den größte Anteil, den man dort auf den Straßen sieht, sind sportliche Varianten wie der GTI oder der Golf R.

Vermutlich hat dieser Umstand Mazda veranlasst, einen Mazda 3 Turbo zu entwickeln und 2021 in Nordamerika einzuführen. Den Motor gibt es dort bereits im CX-30: Ein 2,5-Liter Vierzylinder mit 250 PS und 433 Nm max. Drehmoment. Allerdings sind das die Zahlen für Nordamerika, wo mit einer deutlich höheren Oktanzahl (93 Oktan) getankt wird.

Mit Sportfahrwerk und der von Mazda entwickelten G-Vectoring-Technik profiliert sich der Mazda 3 Turbo als so kurvengierig wie spurstabil. Das Handling auf Kies und Laub profitiert vom Allradantrieb. Darüber hinaus geben die straff gepolsterten Sitze sehr guten Seitenhalt. Bei langsamer Fahrt auf schlecht asphaltierten Pisten, wie es sie in Nordamerika leider zur Genüge gibt, fanden wir sie allerdings etwas zu hart. Kritikwürdig ist auch der zu tiefe Auspuffklang ab 2.000 U/min, der unnatürlich laut wird.

Der Antrieb des Mazda 3 Turbo ist hochattraktiv, in Bezug auf Bremsen und geschmeidiges Handling fehlen ihm zum Golf GTI allerdings noch ein paar Punkte. Und es wäre zudem gut, wenn es eine elektronische Dämpferverstellung gäbe, und eine Alternative zum 6-Stufen-Automaten, eine Handschaltung und/oder ein Doppelkupplungsgetriebe.

Nach den kompakten Sportmodellen in der Vergangenheit, wie z.B. dem ab 1985 angebotenen 323 Turbo 4WD GT-X oder dem 210 PS starken 323 GT-R von 1993, ist es sehr schön, dass Mazda wieder einen starken kompakten Wagen anbietet. Hoffentlich auch einmal in Europa! (ampnet/TX)