Prien – die gute Brotzeit am See:


Prien liegt direkt am Chiemsee, dort tummeln sich rund 30 Fischarten. Heute noch! Die häufigsten sind Renke, Brachse, Forelle und Saibling. 16 Familien rund um den Chiemsee sind noch in der Fischerei aktiv, ein paar blicken auf eine 400 Jahre alte Tradition zurück. Daher gehört Fisch in allen Varianten in der Küche des Voralpenlandes einfach dazu.

Brotzeit

Piroth


Ein besonderes „Schmankerl“ ist der Steckerlfisch, eine Renke oder eine Brachse. Der Fischer bestreicht den ausgenommenen Fisch mit einer Marinade aus Öl, Gewürzen und Knoblauch und spießt ihn auf einen Holzstock. Anschließend wird der Fisch über der Holzkohleglut gegrillt. Eine Fischspezialität aus Chiemsee, Simssee sowie weiteren Seen und Flüssen ist die traditionelle „Fischsemmel“.

 

Prien sowie die umliegende Region haben auch ein sehr breites Angebot an guten Käsesorten. Bockshornkleekäse, Chilikäse sowie Grainbacher Spezialkäse sind nur drei erwähnenswerte Sorten von unzählig vielen... Dabei gibt es Schafs-, Ziegen- oder Kuhmilchkäse in mild oder würzig. Wer Käse genießen kann, kommt in Wasserburg auf seine Kosten.

 

In der Region stehen über 50.000 Obstbäume. Im Frühjahr erfreut sich das Auge an Milliarden von Blüten, zur Erntezeit im Oktober freut sich der Genießer über die Köstlichkeiten rund um die Frucht. Dann locken die kulinarischen Apfelwochen die vielen Gäste in die Region. Apfelbrot, Apfelkaramelcreme, aromatischer Apfelschnaps oder Apfelwein stehen auf der Speisekarte der Gasthöfe und Restaurants. Alljährlich im Oktober findet hier auch der größte Apfelmarkt Bayerns statt, der bis zu 30.000 Besucher anlockt. Bedingt durch die vor allem bäuerlichen Wurzeln spielt das heimische Obst in allen Teilen der Region eine wichtige Rolle. Mit der Geschichte der Obstkultur befasst sich die Wanderung entlang des „Obst- und Kulturwegs“ auf der Ratzinger Höhe. Sie liefert Informationen zur ökologischen Bedeutung der Streuobstwiesen und zu traditionellen Obstsorten. Frische Kirschen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen, sowie die daraus gewonnenen Säfte und/oder Obstbrände gibt es in zahlreichen Hofläden und im direkten Straßenverkauf.

 

Bayern ohne Bier? Das geht nicht… „Stärkebringer und Sorgenzwinger“ nannte man das Bier Anfang des 19. Jahrhunderts. Nicht unweit von Wasserburg stellten zu dieser Zeit sage und schreibe 15 Brauereien den Gerstensaft her. Das Bier stärkte und half, die „Sorgen zu bezwingen“, wird ein Chronist zitiert. Die kühlen Bierkatakomben, die einstmals nur der Bierlagerung dienten, stehen heute im Rahmen von Führungen für Besichtigungen offen. Biergenuss und bayerische Tradition ist auf den vielen Volksfesten der Region zu erleben. Dabei stellt das Rosenheimer Herbstfest als größtes Volksfest Südostbayerns ein absolutes Highlight dar. Aber auch die vielen kleineren Feste sind sehenswert und haben ihren eigenen besonderen Charme. Die Gastwirte schenken mehrheitlich Bier der recht regionalen Brauereien Auerbräu sowie der Privatbrauerei Flötzinger Bräu aus. Letztere wurde „Brauerei des Jahres 2016“. (SW)