Purismus an der Spitze.




Vor 2 Jahren hätte es dieses Auto wohl noch nicht gegeben: Damals figurierte die Performance-Division Audi Sport noch als quattro GmbH. Und was diese neue Variante des Supersportwagens Audi R8 ausmacht, ist ein puristische Antriebskonzept: Der Audi R8 RWS verzichtet auf die angetriebene Vorderachse und präsentiert sich als reiner Hecktriebler.

 

Mit diesem Konzept wird der R8 RWS zu einer extremen Fahrmaschine, die sich zwar handzahm geben kann, nach Wunsch aber auch gerne den leichtfüßigen Drifter herauskehrt: Die 540 PS und 540 Nm landen zu 100 Prozent an der Hinterachse. Sie hat eine mechanische Differentialsperre. Und so lässt sich der Audi R8 RWS für Könner nicht nur mit der extrem präzisen, elektromechanischen Servolenkung, sondern mittels Gaspedal hervorragend lenken. Das sollte im Vorfeld geübt werden!

 

Nur noch 1.590 kg bringt der R8 RWS auf die Waage. Die Verteilung liegt bei 41:59, das Fahrwerk wurde eigens abgestimmt: Es ist straffer als das gleichstarke quattro-Modell und ähnelt der 610 PS starken V10-Plus-Variante. Das „Magnetic-Ride“-Fahrwerk gibt es hier nicht. Auch die 610 PS-Maschine wird beim RWS nicht angeboten. Doch der saugende 5,2-Liter V10-Motor hat auch in der 540 PS-Variante leichtes Spiel mit diesem Supersportwagen. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert lediglich 3,7 Sekunden, die Spitze liegt bei glatten 320 km/h. Die so lineare wie nachhaltige Form der Leistungsentfaltung bis zu einer Maximaldrehzahl von 8.700 U/min sucht inzwischen ihresgleichen, setzen doch sehr viele Konkurrenten mittlerweile auf kleinvolumigere Turbo-Aggregate. Und der akustische Auftritt eines V10-Saugmotors ist für immer unübertroffen.

 

Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe agiert schnell und bietet perfekt passende Anschlüsse. Doch der Wegfall des 6-Gang-Handschalters aus der zweiten Generation ist auch weiterhin beklagenswert...

 

Vor dem Fahrer erstreckt sich ein futuristisches, reduziert gezeichnetes Cockpit, das auch 3 Jahre nach Baureihen-Debüt nichts an Faszination eingebüßt hat. Der TFT-Bildschirm reagiert unmittelbar, das Infotainment-System genügt Oberklasse-Ansprüchen. Die Alcantara-Sitze sind RWS-spezifisch, es lassen sich optional auch noch Schalensitze bestellen.

 

Und schließlich prangt auf der Armaturentafel eine Metallplakette mit der Inschrift „1 of 999“, ein dezenter Hinweis auf die Auflage. Ab gut 140.000 Euro geht es erst los. Der Spyder kostet 153.000 Euro. (ampnet/TX)