Quadfahrer fahren unter erhöhtem Risiko.




In Deutschland sind inzwischen mehr als 160.000 Quads unterwegs. Die ursprünglich als landwirtschaftliche Arbeitsgeräte gedachten Vierräder mit Sitzbank und Zweiradlenker sind heute auch als Freizeitfahrzeuge beliebt. Das Unfallrisiko für die Fahrer ist allerdings relativ hoch, warnen Verkehrsexperten.

 

Laut einer neuen Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) ist die Gefahr, mit einem Quad zu verunglücken pro gefahrenem Kilometer doppelt so hoch wie bei einem Pkw.

 

Das Risiko bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden, sei mit einem Quad sogar rund zehnmal höher als mit dem Pkw, heißt es in der Untersuchung. Darauf weist das Goslar Institut hin. Dabei fällt auf, dass Quad-Fahrer offenbar rund 85 Prozent der Unfälle, in welche sie verwickelt sind, selbst verursachen, wie die UDV feststellt. Dazu tragen demnach insbesondere bauartbedingte Besonderheiten von Quads bei, wie etwa das häufig fehlende Differenzial und Daumengas. Der Hebel zum Gasgeben mit dem Daumen soll eigentlich der Sicherheit dienen, indem dieser verhindert, dass der Quadfahrer beim Drehen des Lenkers unabsichtlich Gas gibt. Doch die Unfallforscher sehen im Daumengas eher einen Mangel.

 

Gleiches gilt auch für das Differenzial. Das Ausgleichsgetriebe sorgt bei Kurvenfahrten dafür, dass sich das kurveninnere und das äußere Rad einer Achse mit völlig unterschiedlicher Geschwindigkeit drehen können. Vielfach sind die Modelle jedoch noch mit starr miteinander verbundenen Rädern unterwegs. Gerade Kurvenfahrten stellen denn auch ein großes Problem im Unfallgeschehen von Quads dar, wie die Forscher der UDV herausfanden: Zwei Drittel der Fahrunfälle passieren demnach durch „Abkommen von der Fahrbahn“. Dabei sollen Alleinunfälle besonders häufig vorkommen. Laut UDV sieht der typische Unfallablauf in solchen Situationen wie folgt aus: Der Fahrer verliert die Kontrolle und kollidiert mit dem Verkehr oder einem Hindernis. (ampnet/TX)