Ralf Schumacher: „Das ADAC GT Masters ist mit die größte GT-Rennserie“.




Motorsport und Nachhaltigkeit, wie passt das zusammen? Diese und weitere Fragen haben die hochkaratigen Gäste bei der MixedZone zum offiziellen Saisonauftakt des ADAC GT Masters diskutiert. Einer dieser Gäste: Ralf Schumacher. Der ehemalige Motorsportler und heutige „Sky“-Experte hat immer noch tiefe Einblicke in den Sport.  Im Interview spricht Ralf Schumacher nicht nur über Nachhaltigkeit im Motorsport.

 

Was erwarten Sie sich von dieser Veranstaltung?

 

Ralf Schumacher: Die Veranstaltung ist der Kick-off 2022 fürs ADAC GT Masters und ich bin logischerweise auf die großen und kleinen Neuigkeiten für diese Saison gespannt. Jedes Jahr bringt in der Regel etwas Neues mit sich und es sind aktuell auch besondere Zeiten, mit besonderen Herausforderungen an den Motorsport. Der Motorsport hat sich ja auf die Fahne geschrieben nachhaltiger zu werden und auch hier auf dieser Veranstaltung wird es ein Thema werden.

 

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit im Motorsport?

 

Ralf Schumacher: Natürlich sehr wichtig, aber ich glaube sagen zu können, dies ist uns allen im Motorsport und im Umfeld auch schon länger bewusst, es ist nur durch die aktuellen, schrecklichen Ereignisse ein wenig in den Hintergrund geraten. Doch wir alle wissen, wir haben nur diesen einen Planten und wir alle tragen eine äußerst große Verantwortung für diesen. Nicht nur der Motorsport, sondern wir alle!

 

Die Formel 1 hat in den letzten Jahren eine irrsinnige Dynamik bei dieser Thematik entwickelt. Die Konzerne und Unternehmen rund um die Formel 1 nehmen sehr viel Geld in die Hand, um beispielsweise ihre Betriebe schnell CO2-neutral zu gestalten. Doch eine Verantwortung trägt nicht allein nur der Motorsport, sondern alle!

 

Was zeichnet das ADAC GT Masters denn aus?

 

Ralf Schumacher: Das ADAC GT Masters ist neben der DTM die größte Rennserie in Deutschland im Bereich der GT-Fahrzeuge. Dazu sind im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters sehr viele wichtige Rennserien unterwegs, wie beispielsweise die Formel 4. Eine äußerst wichtige Serie für den Nachwuchs. Ohne Formel 4, Formel 3 und Formel 2 gäbe es irgendwann keine Formel 1 mehr!

 

Beim ADAC GT Masters geht es auch um den Gedanken des Teamsports. Anfangs waren es die Gentleman Driver plus einen Profi, mittlerweile sind es nur noch Profis. Das heißt aber auch, spannenden Motorsport auf höchstem Niveau. Dazu kommen noch die sehr schönen Rennstrecken und zu den Fahrzeugen muss man nicht viel sagen … die sprechen wirklich eine eindeutige Sprache!

 

Und was erwarten Sie von der neuen Saison?

 

Ralf Schumacher: Ich glaube, es wird wieder eine spannende … wobei es immer auch so eine BoP-Geschichte ist, also balance of performance. Diese muss passen und da muss man einfach auch das richtige Händchen dafür haben. Aber zu Beginn zeigen die Teams auch niemals ihre volle Performance … es ist spannend.

 

Ich glaube, am Ende werden es die üblichen Teams und auch Fahrer sein!

 

Worauf ich mich aber noch deutlich mehr freue, dass wir wieder normale Zustände an allen Rennstrecken vorfinden werden. Viele Zuschauer werden glücklicherweise wieder mit vor Ort sein, sich relativ frei bewegen und eben auch wieder den Autos nahe kommen dürfen. Diese besondere Atmosphäre hat doch in den letzten Jahren einfach gefehlt. Darauf freue ich mich persönlich, davon erhoffe ich mir viel!

 

Wie beobachten oder verfolgen Sie den eSport?

 

Ralf Schumacher: Ich glaube, über die Nachhaltigkeit bei der einen oder anderen Rechnerleistung sollten wir jetzt nicht sprechen … aber natürlich ist es ein wichtiger Faktor. Es ist für die Profis ein wichtiges Instrument in der gesamten Vorbereitung, weil es zum Beispiel in der Formel 1 kaum noch Testfahrten gibt. Dort hat man sich komplett auf Tests am Simulator eingelassen. Was ich aber wesentlich interessanter finde, dass man den Motorsport so noch viel, viel näher an die Zuschauer bringt. Ich fände Rennen zwischen Rennfahrern und Zuschauern toll, damit sich so eine kleine Community entwickelt und den Motorsport weiter fördert. (SID/SW)