Rennsport ohne Piloten?


Mit Renntempo die Ideallinie sauber einhalten, auf der Geraden Vollgas geben, zur exakt richtigen Zeit den Bremspunkt vor der nächsten Kurve erwischen, präzise einlenken, den Gaseinsatz am Kurvenausgang gut dosieren und das Ganze ohne Mensch am Lenkrad, dies schaffte Audi schon vor 6 Jahren auf der Bergrennstrecke am Pikes Peak (USA).

Roborace

Seitdem hat es bei den autonomen Rennwagen gewaltige Fortschritte gegeben. Ende vergangenen Jahres fuhr ein Wagen auf dem Kurs FAST Parcmotor bei Barcelona in Rundenrekord, wiederum ein Audi und ohne Fahrer. Jetzt plant das britische Investment-Unternehmen Kinetik des russischen Telekommunikations-Oligarchen Denis Sverdlov, eine eigene WM-Serie für autonom fahrende und elektrisch angetriebene Boliden. Spätestens Anfang 2017 soll es losgehen.

 

Lucas di Grassi, ehemaliger Formel1-Pilot und seit 2014 für das Team Abt Schaeffler Audi Sport in der Formel E unterwegs, ist angetan. Auf twitter schrieb er: „Ich habe heute das erste Mal das Roborace-Auto in Action gesehen“, so der Brasilianer sichtbar fasziniert bzw. erstaunt.

 

Roborace, so nennt sich die geplante erste Weltmeisterschaft autonom fahrender Rennboliden mit E-Motor. Die Wagen sollen auf Cockpit und Fahrer verzichten und im Rahmenprogramm bei der Formel E starten. Ab dem 13. Mai 2017 soll sich der neue Roborace-Zirkus bei der Formel E schon einklinken. Das wäre in Monaco.

 

Bis dahin ist freilich noch viel Arbeit zu erledigen. Was in absehbarer Zeit auch in der Autowelt für jedermann eine wichtige Rolle einnehmen wird, nämlich das autonome Fahren, wird bei Roborace im Mittelpunkt stehen. Wie bei der Formel E sollen sich insgesamt 10 Teams mit je 2 Boliden messen, die allesamt über die gleiche Technik sowie identische Basis-Software verfügen. Auf dieser Grundlage müssen die Teams aufbauen. Dabei kommt es darauf an, durch computerbasierte Echtzeit-Algorithmen die Fähigkeit zur unfallfreien Bewältigung der Rennstrecke und Analyse des Renngeschehens zu erzeugen. Es ist also nicht mehr das Talent des Fahrers gefragt, sondern das der Entwickler und Computerspezialisten. NVIDIA, einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren für PCs und Spielkonsolen liefert die künstliche Intelligenz. Diese sammelt Daten von bis zu 12 Kameras, Radar, Lidar und Ultraschallsensoren. Diese Daten werden von sehr schnellen Prozessoren verarbeitet, so dass die Wagen auf ihre direkte Umgebung entsprechend gut reagieren können. (ampnet/SW)