Scharfes Teil.




Der Polo-Konkurrent gehört zu den erfolgreichsten Modellen in Hyundais Programm. Im letzten Jahr lag der Kleinwagen im internen Ranking auf Platz 2 hinter dem SUV-Bestseller Kona. Nun rollt die dritte Generation zum Händler. Knapp viertausend Bestellungen hat Hyundai vom neuen i20 schon eingesammelt. Es dürften noch sehr viel mehr werden...

 

Klingt erst mal gut: Der neue i20 startet zum gleichen Preis wie der alte, nämlich ab 13.990 Euro. Das trotz Mehrausstattung, vor allem in punkto Sicherheit. So sind etwa der Müdigkeitswarner, Lichtsensor, Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie Verkehrszeichenerkennung und Anfahrhinweis für das Vorderfahrzeug nun immer serienmäßig an Bord. Allerdings fällt die Basisausstattung „Pure“ schon sehr puristisch aus. Denn abgesehen davon, dass es sie mehr oder weniger nur mit einem Vierzylinder-Saugbenziner gibt, fehlen grundlegende Features wie etwa höhenverstellbare Sicherheitsgurte, Radio, beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage oder ein USB-Anschluss. Statt eines Infotainmentsystems inkl. der bunten digitalen Displays oder Touchscreens schaut der Fahrer auch nur auf einen Bordcomputer samt monochromen 3,5-Zoll-Display.

 

Wer also in den Genuss all der Neuerungen kommen will, muss schon zur Ausstattung „Trend“ (ab 18.804 Euro) greifen, von der Hyundai mehr als die Hälfte aller Verkäufe erwartet. Dann erst sind z.B. das digitale Cockpit mit 10,25-Zoll-Farbdisplay, 8,0-Zoll-Infotainment-Touchscreen inkl. kabelloser Smartphone-Integration sowie viele Fahrassistenten mit im Paket des i20, respektive können überhaupt erst bestellt werden.

 

Das gilt auch für den spritzigen Dreizylinder-Turbobenziner mit dem 48 V Mildhybrid-System, den es in zwei Leistungsstufen gibt. Allein schon die kleinere Version mit 100 PS zeigt sich als äußerst munterer Geselle. Vor allem in Verbindung mit dem neu entwickelten 6-Gang-Getriebe iMT mit elektronischer Kupplung. Zwar muss man Schalten und Pedale treten hier noch immer, doch geht das leicht und sehr mühelos von der Hand.

 

Vorteil des neuen Systems: Dank des Startergenerators wechselt der Motor beim Gasfußlüpfen oder Ausrollen mit eingelegtem Gang in den Segelbetrieb, angezeigt per kleinem Segelboot im Display, und spart so einen halben Liter Sprit, zumindest nach NEFZ-Norm auf 100 km, womit hier der CO2-Ausstoß mit 100 g/km in die Effizienzklasse A rutscht.

 

In knurrigen 10,4 Sekunden schickt der Dreizylinder-Turbo den etwa 1,2 t leichten Kleinwagen auf Tempo 100 und ergibt sich erst bei 188 km/h den Fahrwiderständen. Die Lenkung folgt dabei direkt und präzise dem Willen des Fahrers, das Fahrwerk ist straff, jedoch nicht unkomfortabel. Allein nur die aufgezogenen 17 Zöller rollen etwas hart ab. Lässt man es etwas ruhiger angehen, überzeugt der i20 im städtischen Gewusel mit Wendigkeit und guter Rundumsicht sowie über Land mit recht spritzigen Zwischenspurts und lässiger Laufruhe. Erst recht, wenn für 1.462 Euro Aufpreis die nahtlos arbeitende 7-Gang-Doppelkupplung mit an Bord ist.

 

Die stärkere Variante mit 120 PS zeigt kaum noch einen Mehrwert, wie auch schon an den reinen Fahrdaten zu sehen ist. 200 Nm statt 172 Nm Drehmoment bringen zwar etwas mehr Durchzug, in der Beschleunigung und in der Endgeschwindigkeit geht es jedoch nur um ein paar Zehntel an Plus, bei Normverbrauch sowie Emissionen sind beide identisch.

 

Am Ende dürfte das neue Design den Ausschlag geben. Denn egal aus welcher Richtung man schaut, der 4,04 m lange Kleinwagen sieht mit seinen sportlicheren Proportionen einfach scharf aus. So ist der neue i20 3 cm breiter, aber 2,5 cm flacher als der Vorgänger, auch der Radstand wurde noch einmal um 1 cm gestreckt. Und an der Front neigt sich die pfeilförmig konturierte Motorhaube in diesen typischen Kaskadengrill. An dessen oberen Seiten klammern sich LED-Scheinwerfer im recht spitzen Winkel, vom gezackten Tagfahrlicht betont, ans Eck. In der Seitenansicht springen die nach hinten ansteigenden Falten und Lichtkanten sowie die leicht abfallende Dachlinie mit dem hinteren Dreiecksfenster ins Auge. Das Heck schließlich wird vom Wechselspiel konkaver sowie konvexer Horizontalen und einem zudem durchgehenden Leuchtband dominiert.

 

Auch das Interieur wirkt sehr modern und auf dem neusten technischen Stand. Cockpit, Instrumententräger und Mittelkonsole sind übersichtlich und wertig, auch wenn der Klopftest das eine oder andere Hartplastikteil offenbart. Gut gefällt die Riffel-Optik der Blenden am Armaturenbrett und Türinnengriffen, die das Design der Luftausströmer fortsetzen. Aber ein wahrer Blickfang ist das 10,25 Zoll große Farbdisplay hinterm Lenkrad, das in brillanter Darstellung animierte Rundinstrumente sowie komplett frei konfigurierbare Fahr- und Bordinfos anzeigt. Der i20 ist modern!

 

Auch an der Geräumigkeit gibt es nichts zu meckern. Vorne sitzt man auf bequemen, passgenauen Polstern und auch auf den Rücksitzen gibt es reichlich Platz für Knie und Kopf. In der Topausstattung gibt es sogar die Sitzheizung, USB-Anschluss und Privacy-Verglasung. Der Kofferraum fasst 351 Liter, die durch Umklappen der asymmetrisch umklappbaren Rücksitzhemen auf bis zu 1.165 Liter erweitert werden können. (ampnet/TX)