Scheckheftgepflegt ohne Scheckheft.




Durch die Digitalisierung wird das klassische Serviceheft wohl zu einem Auslaufmodell. Mit Ausnahme von Opel bieten bereits alle deutschen Hersteller eine elektronische Version an, welches digital beim Hersteller hinterlegt ist. Außerdem bietet etwa die Hälfte der ausländischen Marken einen solchen Service. Das hat eine Untersuchung des ADAC ergeben.

 

Im digitalen Serviceheft werden alle Wartungen, teils auch Reparaturen, des Autos sowie die jeweiligen Kilometerstände gespeichert. Der bei Gebrauchtwagenverkäufen weit verbreitete Tachobetrug wird durch die digitale Speicherung der Daten erschwert. Auch verlorene Servicehefte gehören mit der digitalen Version der Vergangenheit an.

 

Für freie Werkstätten bedeutet dieses digitale Serviceheft Mehraufwand: Sie müssen sich auf unterschiedliche Systeme verschiedener Hersteller einstellen. Der ADAC begrüßt die gesetzliche Absicht, dass der Zugang zum digitalen Serviceheft für freie Werkstätten, die die Fahrzeuge nach Hersteller-Vorgaben reparieren und warten, unentgeltlich möglich ist. Der Club kritisiert aber, dass freien Werkstätten dieser Zugang oft für wenige Tage nur gewährt wird und bei längeren Arbeiten doch Kosten anfallen.

 

Aus der Sicht des ADAC sollten alle Hersteller das digitale Serviceheft anbieten. Die Wartungshistorie und der aktuelle Servicebedarf sollten für Kunden und Werkstätten jederzeit kostenfrei einsehbar sein. Werkstätten sollten fehlerhafte Einträge innerhalb einer bestimmten Frist kostenfrei bearbeiten können, Einträge sollten generell auch nicht aufwändiger sein als beim klassischen Scheckheft. Außerdem sollten es alle Hersteller ermöglichen, dass Werkstätten auch wartungsunabhängige Reparaturen im digitalen Serviceheft ganz einfach eintragen können. (ampnet/TX)