Um es gleich vorwegzunehmen: Keine Frage, der Seat Leon ST Cupra ist ein faszinierend sportliches Auto. Doch dazu später. Seat, das steht schon seit Jahren für die schönsten Volumenmodelle des VW-Konzerns. Auch die Spanier können sich dem Diktat der seitlichen „Bügelfalte“ von VW, Audi, Skoda und Co. nicht entziehen, doch sie greifen dafür zu einer geschickten Lösung. Seat unterbricht diese Tornadolinie und teilt sie in eine nach unten fallende Hälfte vorne sowie eine versetzte nach oben führende hintere Lichtkante, statt sie durchzuziehen.

Große Lufteinlässe an der Front, ein ausgeprägter Heckdiffusor und auffällige Seitenschweller sowie die Tieferlegung (2 cm) kennzeichnen die potenteste Version des kompakten Kombis. Das Interieur ist inkl. des Dachhimmels sportlich schwarz gehalten. Das „Cupra“ auf dem griffigen Sportlenkrad, die Halt gebenden Sitze und die Aluminiumpedalerie sind weitere Attribute des dynamischen Anspruchs. Technisch manifestiert sich dieser u.a. in der Vorderachs-Differenzial, den gelochten Brembo-Bremsscheiben und der adaptiven Fahrwerksregelung DCC. Es erlaubt über den Touchscreen des Displays der Konsole die voreingestellten Konfigurationen „Comfort“, „Sport“ und „Cupra“ abzurufen, welche dann die Parameter von Lenkung, Dämpfung, Motoransprechverhalten und Sperrdifferenzial sowie Klimaautomatik variieren. Es steht dann noch das Programm „Individual“ für den eigenen Geschmack zur Auswahl.

8,5 bis 10,0 Liter Verbrauch sollten beim Cupra einkalkuliert werden. Das ist zwar mehr als wir an Abweichung vom Normverbrauch in der Regel für völlig akzeptabel halten, aber geht in diesem Fall dennoch absolut in Ordnung. Dafür geht es schließlich innerhalb von 6 Sekunden von null auf Tempo 100 und bis zu einem elektronisch begrenzten Topspeed von 250 km/h. Ein VW Golf GTI Cabriolet kommt auch nicht mit weniger aus, hat aber weniger Leistung und gar keinen Nutzwert...

Dem Alltagsanspruch werden im Leon ausreichend Platz für Mitfahrer hinten und eine Ski-Durchreiche gerecht. Die Lehnen der Rücksitzbank lassen sich auch vom Heck aus entriegeln, der Kofferraum fasst so bis zu 1.470 Liter. Auch wenn nach dem Umklappen die Ladefläche leicht nach vorn ansteigt, dürfte die Mitnahme eines Mountainbikes nach dem Ausbau des Vorderrads durchaus möglich sein. Nicht ganz so praktisch ist der innere Griff für das Schließen der Heckklappe. Er ist relativ weit oben angebracht, so dass beim Zuziehen schon sehr früh der Unterarm aus der ganzen Gefahrenzone schnell gezogen werden muss. (ampnet/SW)