Spacecamper Light Open:


Die RW-Fahrzeugbau GmbH in Darmstadt kennen wohl nur wenige. Ihre Reisemobile werden aber unter dem Namen Spacecamper vertrieben und sind erheblich bekannter. Eines von vier Modellen im Angebot ist der Light Open auf Basis des VW T6. Basis des Testwagens ist ein VW Bus in vollem Ornat. Also mit dem 204 PS Diesel und mit 4Motion-Antrieb.

Spacecamper Light Open

Volkswagen


Die anfängliche Skepsis gegenüber der zweiten Tür auf der Fahrerseite weicht im Alltag rasch einer gewissen Gewöhnung und gerät fast schon zur Begeisterung. Warum ist auf die Idee mit zwei Schiebetüren nicht schon früher jemand gekommen? Kinder lassen sich auf der Rückbank besser an- und abschnallen, bis zu 3 Kindersitze lassen sich montieren. Als Fahrer kann man fix mal die Einkäufe „hinten rein“ werfen, ohne ums Auto laufen zu müssen.

 

Das, neben der zweiten Schiebetür, andere Kernstück des Light Open ist seine breite Rückbank. Diese bietet 3 Sitzplätze und 2 Schubladen, ist ratz-fatz zur Liegefläche mit 2,00 m Liegelänge und gut 155 cm Breite umgebaut, verdammt bequem und herausnehmbar. Dann taugt der Light Open als Transporter mit größerem Ladevolumen. Auf der Fahrerseite bietet die Sitzbank eine herausziehbare Spüle plus Wasserhahn, welcher auch als Außendusche am Heck eingesetzt werden kann. Ein direkt in die Heckverkleidung integriertes Duschzelt sorgt für Privatsphäre.

 

Seitlich der Sitzbank kann, wie auch auf der gegenüber liegenden Seite, eine kleine Tischfläche hochgeklappt und bei offener Schiebetür genutzt werden. Drinnen lässt sich der zentrale, schwenk- und höhenverstellbare Tisch nutzen. Er wird platzsparend und zusammengeklappt hinter dem Fahrersitz verstaut. Der Tisch bietet ein integriertes Kochfeld, in dem Gas- oder Spirituskocher eingebaut werden können. Es bleibt reichlich Platz zum Essen auf der Tischplatte. Die recht pfiffige Kombination von Tisch und Kocher kann auch outdoor zum Einsatz kommen. Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz ist, während der Fahrt leicht erreichbar, eine 25 Liter Kompressor-Box.

 

Nicht komplett wäre ein Light Open ohne das am Heck angeschlagene Panorama-Aufstelldach mit einer Liegefläche von 195 x 110 cm. Es ist ab etwa 5.500 Euro zu haben, bringt Stehhöhe in den Wohnraum und kann im vorderen Bereich und an den Seiten komplett geöffnet werden. So entsteht oben ein schöner Panorama-Freisitz mit bester Aussicht.

 

Faszinierend am Light Open ist seine große Flexibilität. Er taugt ebenso als Familienfahrzeug wie als rollendes Büro, als Transporter oder eben als Campingbus. Mit der 204 PS starken Maschine ist er sehr ordentlich motorisiert. Selbst längere Strecken lassen sich mit dem „Reise-Bus“ schnell und bequem zurücklegen. Der 4Motion Allradantrieb lässt den Wagen sicher auf der Straße liegen, macht ihn zum idealen Begleiter und zum guten Zugfahrzeug.

 

Ab 52.995 Euro kommt man in den Besitz eines Light Open mit der 84 PS leistenden Einstiegsmotorisierung. Der Grundpreis lässt sich kräftig in die Höhe treiben. Das klappt dann mit Optionen von VW ebenso wie mit solchen von Spacecamper. Wer der Versuchung nicht widerstehen kann, treibt den Preis seines individualisierten Light Opens in beinahe schwindelerregende Höhen. Der Testwagen kommt am Ende, mit allen Extras, auf satte 99 999,98 Euro. Damit hat sich der Grundpreis beinahe verdoppelt. Die Kunden von Spacecamper scheint es nicht zu stören. Der größte Teil der produzierten Fahrzeuge wird, sagen wir mal, gut und anständig ausgestattet. Mehr als die Hälfte der ausgelieferten Fahrzeuge in Darmstadt verfügen beispielsweise über den 4Motion-Antrieb. (ampnet/TX)