Spanische Raritäten bei der Sauerland Klassik.




Längst kein Geheimtipp mehr: Für immer mehr Oldtimer-Fans bildet die Sauerland Klassik den Abschluss der Klassiker-Saison in Deutschland. Am Wochenende ging die erfolgreiche Rallye bereits in die dritte Runde: 130 Teilnehmer-Fahrzeuge nahmen von der Hansestadt Attendorn aus das „Land der 1.000 Berge“ unter ihre Räder.

 

Seat ist seit der Erstauflage der Rallye im Jahr 2015 dabei und in diesem Jahr mit zwei Klassikern aus der eigenen Sammlung „Coches Históricos“ am Start. Neben dem Seat 1430 Especial 1600 Familiar von 1975 ging auch erstmals ein 850 Coupé von 1968 auf einen deutschen Rallyekurs, an Bord der Bürgermeister von Attendorn, Christian Pospischil.

 

Mit der Einführung des Seat 850 im Jahr 1966 brachten die Spanier erstmals in ihrer Geschichte mehrere Versionen eines Fahrzeugmodells auf den Markt. Schon 1967 rollte das erste Coupé vom Band und war damit das erste Derivat eines Seat Massenmodells. Mit 47 PS leistete das Coupé 10 PS mehr als die normale Version und erzielte damit eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Auch deshalb wurde das Coupé gerne bei Rennen und Rallyes eingesetzt, zudem war es der erste Seat, mit Scheibenbremsen für die Vorderachse.

 

Leistungsstarke Kombis stehen bei sportlich ambitionierten Liebhabern hoch im Kurs, wie der Erfolg des aktuellen Leon Sportstourer ST Cupra belegt. In den 1970igern sah das noch ein bisschen anders aus: Damals hatten Kombis mit großzügiger Ladefläche zwar einen hohen Nutzwert, jedoch noch keinerlei sportliches Image. Das änderte sich 1974, als Seat eine Kombi-Version der beliebten 1430er-Limousine mit 1,6-Liter Motor auf den Markt brachte. Bei einem Gewicht von knapp unter einer Tonne schaffte der Seat 1430 Especial 1600 bei einer Leistung von 95 PS eine Höchstgeschwindigkeit von beachtlichen 170 km/h. Diese Fahrleistungen hätte in jener Zeit niemand von einem „braven“ Kombi erwartet. Die für die damalige Zeit überlegene Performance und die geringe Stückzahl von 852 Exemplaren des Seat 1430 Especial 1600 machen ihn heute zu einem wirklich sehr seltenen, bei Sammlern begehrten Modell. (ampnet/TX)