Sportliches Fahren im Celica.




Der Celica (celestial = himmlisch) galt für drei Jahrzehnte weltweit als die gelungene Kombination aus Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit. Toyota brachte 1970 den ersten familientauglichen und preiswerten japanischen Sportwagen in Großserie heraus und wagte sich zudem auf die Pisten der Rallye-Weltmeisterschaft.

 

Der Celica (TA22) war nicht nur ein Hardtop-Coupé, das vor 50 Jahren genau passend zum Start von Toyota Deutschland präsentiert wurde, die erschwinglichen Sportwagen setzten auch mit ihrer Technik Maßstäbe. Möglich machte dies die Produktion im eigens gebauten Werk Tsutsumi: Der Celica und die technisch verwandte Limousine Carina wurden dort als erste japanische Fahrzeuge mit Roboter-Unterstützung produziert, in hoher Qualität.

 

Dazu trugen auch die Vierzylinder-Motoren bei, die mit dem leer nur gut 1.000 kg wiegenden Celica leichtes Spiel hatten. Besonders galt dies für den erst 1973 eingeführten Celica GT mit dem 108 PS starken 1,6-Liter Motor, der 183 km/h schnell war und damit in Temporegion von höheren Sechszylindern gar vorstieß.

 

Noch dynamischer zeigte sich der 1976 vorgestellte, facegeliftete Celica (TA23). Neben dem Hardtop-Coupé gab es auch einen Celica Liftback im Stil eines Kombicoupés und dies optional mit 2,0-Liter Aggregat und der Typenbezeichnung 2000 GT als Referenz an den ersten japanischen Supersportwagen.

 

Dagegen zelebrierte die zum Modelljahr 1978 vorgestellte Generation (TA40) die Kunst des Leichtbaus. Trotz größerer Abmessungen wurde das Leergewicht dieses Celica auf unter 1.000 kg gebracht. Neben dem Coupé und dem Liftback gab es erstmals ein Cabrio, das von Firmen wie American Custom Coachworks und der deutschen Firma Tropic gefertigt wurden. Sogar völlig autark.

 

Als sportlicher Sechszylinder-Überflieger überraschte dagegen in Japan und in Nordamerika der erste Celica Supra, der Leistung aus bis zu 2,8-Litern lieferte. Welches Racing-Potential der Celica mitbrachte, bewiesen Renn- und Rallyeeinsätze. In Deutschland errang Achim Warmbold 1980 die Rallye-DM.

 

Einen Blick in die Zukunft der Motoren gewährte ab 1981 der Celica A60. Dies durch Japans ersten Großserien 16-Ventiler, welcher in dem Toyota Celica kräftige 124 PS bei 6.600 U/min entwickelte. Wer Lust auf noch mehr Leistung verspürte, konnte das sportliche Spitzenmodell Supra 2.8i nun auch in Deutschland ordern und zwar mit 170 PS starkem 2,8-Liter Sechszylinder. Die bis zu immerhin gut 370 PS starken Celica Twincam Turbo erhielten den Ruf „King of Africa“, als Gewinner von insgesamt 6 der nur 8 afrikanischen Rallyes.

 

Mit optionalem Vierradantrieb überraschte der 1985 vorgestellte Celica (T160) sowie als Celica GT-Four katapultierte das Sportcoupé Toyota souverän zu WRC-Siegen und Carlos Sainz auf den Thron der Rallye-WM1990. Dies war der erste Fahrertitel für einen japanischen Hersteller überhaupt damals.

 

Der Toyota Celica (T180) zeigte ab 1989 durch optimierte Aerodynamik noch mehr Leistung. Bis zu 225 PS brachte der Celica Turbo GT-Four in manchen Märkten über den Allradantrieb auf die Straße, damit galt der Wagen als weltweit leistungsstärkster Serien 2,0-Liter Vierzylinder. Auf den Rallyepisten etablierte sich das Coupé als fast unschlagbare Größe, die von 1992 bis 1994 die damals völlig unglaubliche Zahl von insgesamt 3 WRC Fahrer-Weltmeisterschaften sowie 2 WRC-Weltmeistertiteln in der Herstellerwertung verbuchte.

 

In der 1993 aufgelegten Generation verzichtete Toyota erstmals auf die alten Klappscheinwerfer, für leichtere Doppel-Rundscheinwerfer. Trotz zusätzlicher Sicherheitstechniken wie massiven Seitenaufprallschutzes und Airbag wurde der Celica noch einmal 50 kg leichter. Möglich machte das auch der Einsatz von hochfesten Stählen. Ein neuer Basismotor mit 115 PS erfüllte bereits milde sportive Ansprüche, dazu der 242 PS starke Motor im Celica GT-Four. Als Bonbon gab es noch den auf rund 700 PS getunten Celica, mit dem Rod Millen (Juli 1994) den Rekord beim „Race to the Clouds“ fuhr.

 

Es war das dramatische Design, das den letzten Celica (T230) zum Star der Frankfurter IAA 1999 machte. Die „One-Motion-Silhouette“ genannte, kantige und keilförmig bis zur C-Säule ansteigende Linie brach mit der Tradition. Dass die Verkaufszahlen für diesen flotten Keil überschaubar blieben, hatte mit einem anderen Phänomen zu tun: Der globale Markt für Sportwagen war rückläufig und so verabschiedete sich der Celica 2006 weltweit in den Ruhestand. Kein so konkurrierendes Mittelklasse-Coupé wurde gar länger gebaut. (ampnet/TX)