Sportwagen unter Hochspannung.




Der Übergang vom Verbrennungsmotor zum E-Antrieb wird oft mit dem Sprung von der Kutsche zum Auto verglichen. Der Vergleich hinkt, denn damals war die neue Technik dem Althergebrachten weit überlegen und sie setzte sich deshalb trotz politischen Gegenwinds durch. Heute fordert die E-Mobilität vom Kunden erst einmal gravierende Einschränkungen.

 

Bei einer Feier in Stuttgart hat Porsche nun trotzdem die Realität aus der einstigen Messestudie Mission E vorgestellt, den Porsche Taycan. Der Name der 600 PS Limousine bedeutet im türkischen „lebendig wie ein Fohlen“. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass das Konzept noch eine große Zukunft vor sich hat, wie damals der Verbrennungsmotor.

 

Schon 2019 soll der Taycan auf die Märkte kommen, getrieben von zwei E-Motoren mit zusammen über 600 PS. Damit soll die Sportlimousine in weniger als 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h kommen, der Sprint aus dem Stand auf 200 km/h wird zudem in knapp 12 Sekunden absolviert.

 

Porsche spricht von einer „von Elektrofahrzeugen bisher unerreichten Dauerleistung: Mehrere Beschleunigungsvorgänge direkt hintereinander sind ohne Leistungsverlust möglich“. Das ist ein Seitenhieb auf Tesla, wo bekanntlich nach kurzer Zeit rapide und anhaltend heruntergeregelt wird, damit die Hitze aus Antrieb und Batterien abgefürt werden kann.

 

Beim Wiener Motorensymposium Ende April hat Porsche-Chef Oliver Blume präzisiert, dass man 10-mal von null auf 100 km/h oder 4-mal von null auf 200 km/h hochbeschleunigen kann, bevor das Auto in ein Not-Sparprogramm umschaltet. Gut für ein E-Auto, jedoch kaum ausreichend für eine Runde auf der legendären Nürburgring-Nordschleife. Die dort herausgefahrene Rundenzeit gilt als die Latte für die automobile Güte.

 

„Wortnamen haben bei Porsche grundsätzlich eine konkrete Verbindung zum entsprechenden Modell und dessen Eigenschaften“, so die Marke. Etwa 6 Milliarden Euro will Porsche allein in den nächsten 4 Jahren nur in die E-Mobilität stecken. Also auf den Übergang von den klassischen Verbrennern zum elektrischen Taycan darf man gespannt sein! (ampnet/TX)