SsangYong Musso: Angriff bei den Pick-ups!


Bis ein Hersteller den Ruf fortwährender Design-Missgriffe abgestreift hat, braucht es Geduld. Doch SsangYong ist auf einem guten Weg. Das bewies nicht nur die Neuauflage des großen SUV Rexton, sondern jetzt auch der Pick-up Musso. Das Guerilla-Image haben die Allrad-Pritschen längst abgestreift, VW und Mercedes haben sogar einen Lifestyle-Laster.

SsangYong Musso

SsangYong


Dass der Musso so gefällig ausschaut, kann nicht wirklich überraschen, denn seit der Mutterkonzern Mahindra die italienische Designschmiede Pininfarina mehrheitlich gekaufte, ist anerkannte Kompetenz im Hause. Mit dem ersten Träger des Namens Musso, einem zwischen 1993 und 2005 gebauten SUV, hat dieser neue Pick-up nichts mehr gemein. Der Pritschenwagen mit Doppelkabine wird in Deutschland mit einem 2,2 Liter großen Vierzylinder-Diesel bestückt, der wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung oder 6-stufigen Automatik-Getriebe kombiniert ist. Die Basis verfügt über Hinterrad-, höherwertige Varianten über Allradantrieb.

 

Der Motor leistet 181 PS und liegt damit auf dem Level vergleichbarer japanischer Erzeugnisse oder deren europäisch verkleideten Derivate. 400 Nm Drehmoment reichen nicht ganz für einen Spitzenplatz, reichen aber. Die Koreaner reden in der Spitze von 195 km/h, es sind 172 km/h. Das ist nicht schlimm, denn wer rasen will, soll einen Sportwagen fahren!

 

Die Gesamtlänge von 5,10 m macht den Musso etwas kürzer als seine Konkurrenz, die in der Regel zwischen 5,20 und 5,30 m hat. Das geht allerdings nicht zu Lasten der Kabinenmaße, sondern der Ladefläche. Die mit robustem Kunststoffbelag ausgekleidete Wanne ist innen nur 1,31 m lang und max. 1,51 m breit. So viel Schulterbreite können auch die Passagiere auf den Vordersitzen genießen. In die beliebte Kategorie „1-Tonner“ ist der Musso nicht einzusortieren, seine Zuladung ist auf etwas mehr als 700 kg begrenzt. Ebenso nicht ganz ausgereizt erscheint die max. Anhängelast, die auf 3.000 kg limitiert ist. Und die Ladekante der geöffneten Heckklappe ist mit 77 cm schließlich erfreulich niedrig...

 

Durch den Einstiegspreis von unter 24.000 Euro betätigt sich der Musso auf dem deutschen Markt als Preisbrecher. Niemand sollte verkennen, dass für diese geringe Summe weder Allradantrieb, noch Automatik oder Komfortausstattung zu haben sind, „nur“ ein Vielzweckmobil ohne grobe Schwächen. Mit realem Prestigegewinn kann die südkoreanische Marke ihre Kunden wohl noch nicht locken, jedoch mit Versprechen. (ampnet/SW)