Stromnetzentgelte für Verbraucher und Klimaschutz.




E-Fahrzeuge und Wärmepumpen sollen den Strom möglichst in Zeiten geringer Nachfrage beziehen. Das ist das Ziel der geplanten Reform der Stromnetzentgelte zum Schutz vor Überlastungen der Netze. Der vzbv, VDA und der BWP appellieren in einem offenen Brief an die Politik, die Digitalisierung der Netze voranzutreiben.

 

Die Stromerzeugung unterliegt mit Zunahme der erneuerbaren Energien in wachsendem Umfang einigen Schwankungen. Eine Möglichkeit, diese Schwankungen deutlich besser auszugleichen, besteht in einer stärkeren Anpassung des Stromverbrauchs an die Stromerzeugung. Die Verbände fordern dafür zeitvariable Netzentgelte als einen verbraucherfreundlichen Regelansatz. Das heißt, Verbrauchern werden unterschiedliche Preise zu unterschiedlichen Zeiten angeboten, nach denen sie ihre Nutzungen individuell anpassen können, wobei es ihnen absolut freisteht, diese Anpassungen selbst vorzunehmen. Beispielsweise könnten die E-Autos oder die Wärmepumpen zu nachfragearmen und daher preisgünstigen Zeiten laden beziehungsweise betrieben werden.

 

„Die Bundesregierung kann mit dieser aktuell geplanten Reform einen entscheidenden Beitrag zum Hochlauf der Elektromobilität und damit zum Klimaschutz leisten, wenn dieses Vorhaben richtig umgesetzt wird. Dazu gehört allerdings auch, auf zeitvariablere Netzentgelte zu setzen. Eine ausschließliche Fokussierung auf die sogenannte Spitzenglättung in der Verbindung mit einer zusätzlichen Bepreisung uneingeschränkter Leistung kann zu ganz deutlichen Preissteigerungen führen“, erläuterte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Wenn Besitzer von Elektroautos eine gesicherte Leistung nur zu besonders hohen Tarifen erhalten, kann das den Hochlauf der Elektromobilität und damit das Ziel einer CO2-freien Mobilität für die Zukunft sogar gefährden“. (ampnet/TX)