Die ersten Fahrzeuge sind nach 30 Jahren nun Anwärter auf jenes „H“!

Der Legacy wurde vor Verkaufsstart nicht nur wie üblich über mehrere Millionen Kilometer auf extremen Strecken in aller Welt getestet, sondern auch über die deutschen Autobahnen gejagt, wo die neuen Leichtmetall-Boxermotoren mit Sechzehnventil-Technik ihre Standfestigkeit beweisen mussten. Keineswegs selbstverständlich waren damals die im Verbund mit dem 2,2-Liter Boxermotor bereits serienmäßigen Scheibenbremsen vorn und hinten inkl. 4-Kanal-ABS. Subaru war Vorreiter.

Der ultimative Stresstest für die neuen Modelle folgte erst noch: Als erste Allrad-Limousinen überhaupt unterzogen sich Anfang 1989 drei Legacy Limousinen einer Langstrecken-Hochgeschwindigkeitsfahrt, die von der FIA bewertet wurde. Auf dem ATC-Rundkurs in Arizona erzielten die 220 PS starken Legacy RS Turbo einen neuen Weltrekord über die Distanz von 100.000 km: 447:44.9,887 Stunden benötigten die Limousinen für den Marathon. Das entsprach einem Geschwindigkeitsdurchschnitt von 223,34 km/h. Und im Jahr 1993 brachte es die dann zweite Generation des Subaru Legacy auf den Rekordwert von 249,981 km/h (100.000 km).

Auch die Rallye-WM diente als Testfeld. Bereits beim Auftaktlauf 1990, der Safari-Rallye, platzierten sich zwei Legacy WRC unter den Top10. In der Folge erkämpften sich der routinierte Rallye-Weltmeister Ari Vatanen und Nachwuchsstar Colin McRae mit dem Legacy einige Triumphe und Podestplätze. 1995 feierte Colin McRae dann sogar für Subaru die ersten beiden WM-Titel in Fahrer- und Markenwertung (Rallye).

Los ging es 1989 mit dem Sedan (Limousine) und Station (Kombi), die schon wenig später Verstärkung erhielten durch den Super Station mit höherer Dachlinie und bis zu 1.550 Litern Ladevolumen. Permanenter Allrad mit Viscosperre im Mittendifferential sowie Geländeuntersetzung beim manuellen 5-Gang-Getriebe waren in Deutschland normal, optional gab es aber auch Ausstattungen, die sonst der Oberklasse vorbehalten blieben. Genannt seien die 4-Stufen-Automatik samt Lamellenkupplung und aktiver Drehmomentverteilung sowie die elektronische Luftfederung und die automatische Niveauregulierung. Für Vortrieb sorgten im Legacy neu entwickelte, effiziente Vierzylinder-Boxer, darunter ein Turbo mit 200 PS, welcher den Subaru in 6,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigte.

Mit der zweiten Generation ab 1994 präsentierte die japanische Marke 1995 als Alternative zum klassischen Kombi den Legacy Outback. Der Crossover wurde unter dem Namen SUW (Sport Utility Wagon) geführt. Mit der Nachfolgegeneration mutierte dieser 1998 zur eigenständigen Modellreihe. Seltener ist der vor allem für Nordamerika konzipierte Pick-up Subaru Baja, der 2003 in streng limitierter Zahl nach Europa kam. Nur dem Heimatmarkt vorbehalten blieben der Legacy GT-B mit Twin-Turbo und der 282 PS starke Legacy STI S402 Kombi.

Wie wichtig der europäische Markt für Subaru ist, zeigte stattdessen der weltweit erste Großseriendiesel in Boxer-Bauweise, welcher 2008 in der vierten Legacy-Generation debütierte. Passgenau zum 20. Geburtstag des globalen Erfolgsmodells feierte Subaru 2009 den fünften Legacy, der als erstes Modell mit der stufenlosen Automatik Lineartronic hier vorfuhr.

Die 2014 vorgestellte sechste Generation des Subaru Legacy steht für eine Zeitenwende, denn der erfolgreichste Allrad-Pkw der Welt zeigte sich nun nur noch als Limousine (wie auch die neue, siebte Generation). Den Weg nach Deutschland trat der Verkaufsgarant nicht mehr an, denn hierzulande werden in der Mittelklasse Kombis bevorzugt. So ging 2015 aus dem Legacy der Levorg hervor. Seine direkte Verwandtschaft mit dem Legacy zeigt aber der Name, der sich aus den Begriffen „LEgacy“, „reVOlution“ sowie „touRinG“ zusammensetzt... (SW)