Teambildung zwischen Mensch und Roboter.




Teams können Herausforderungen bewältigen und Ziele erreichen, an denen Einzelne trotz bester Fähigkeiten scheitern würden. Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie anderer Einrichtungen wollen die Erkenntnis auf die Robotik übertragen und mit spezialisierten Roboterteams die Tiefsee oder ferne Planeten erkunden.

 

„Autonome Roboternetzwerke werden künftig eine Schlüsseltechnologie sein“, sagt Michael Flad, Forschungsgruppenleiter Kooperative Systeme am Institut für Regelungs- und Steuerungssysteme (IRS) des KIT. Mit Partnern zusammen wollen Forscherinnen sowie Forscher des KIT im Projekt „ARCHES“ Roboterteams so zusammenstellen und aufeinander abstimmen, dass sie in lebensfeindlichen Umgebungen wie dem Mars oder dem Meeresgrund selbstständig Equipment aufbauen oder Proben nehmen können. Künftige Möglichkeiten, die Technologien anzuwenden, sieht Michael Flad beim autonomen Fahren sowie in der Logistik. Hier gebe es Potenzial für Maschinen, die sich untereinander absprechen und gemeinsam handeln.

 

Im Güterverkehr würden bereits Spezialrobotersysteme eingesetzt, etwa beim Entladen von Containerschiffen. Diese könnten sich jedoch nur in bekannten Umgebungen bewegen und nicht auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren. „Ohne eine gute Zusammenarbeit zwischen den autonomen Systemen und eine Interaktion dieser mit dem Menschen, der zumindest mittelfristig noch als Akteur vorhanden sein wird, kann automatisches Fahren gar kein Plus an Verkehrssicherheit, Zeitersparnis oder Komfort bringen“, sagt Michael Flad. Zudem könnten heterogene Roboterteams zur Unterstützung von Helfern in Katastrophengebieten oder beim Rückbau von Atomanlagen eingesetzt werden.

 

„Für solche Aufgabenstellungen brauchen wir die Robotersysteme mit vielfältigen Fähigkeiten“, sagt Michael Flad. Die Automaten müssten in der Lage sein, ihnen vorher völlig unbekannte Objekte zu greifen und zu manipulieren, sich an sich ändernde Umgebungen anzupassen und vor allem Aufgaben im Team zu verteilen und abzustimmen. Dafür würden außer zuverlässigen Algorithmen, die Informationen bündeln und ihre Koordination ermöglichen, auch Schnittstellen benötigt, die menschliche Bediener sowie das Roboterteam die Mission gemeinsam planen und koordinieren lassen. (ampnet/TX)