Toyota C-HR: Japaner für fast jeden Auftritt!


Eine Symbiose aus Crossover und Coupé? Das wäre die Erfindung einer ziemlich neuen Fahrzeuggattung. Aber da bekanntlich bei Toyota so gut wie nichts unmöglich ist, hat das multinationale Unternehmen mit Sitz im japanischen Toyota City, ca. 150 Kilometer westlich der alten Kaiserstadt Kyoto, exakt solch ein Auto, den C-HR, in deutsche Läden geschoben.

Toyota C-HR

Ein Wagen für den Boulevard, weniger für Stock und Stein. „Urban. Life. Style.“ lautet daher der Claim.

 

Es kommt nicht alle Tage vor, dass der Boss eines Automobilkonzerns seiner Belegschaft bei der Entwicklung eines neuen Autos freie Hand lässt. Bei japanischen Konzernen schon gar nicht. Beim Toyota C-HR soll das jedoch der Fall gewesen sein. Präsident Akio Toyoda habe, so heißt es, den Designern größere stilistische Freiheiten eingeräumt und die Kreativität der Ingenieure fördern wollen, um ein Auto zu entwickeln, das optisch begeistert und ein sattes Fahrerlebnis zudem vermitteln soll.

 

Entstanden ist ein ungewöhnlich gezeichneter Toyota, dessen Aufbau „zu Diskussionen herausfordern wird“, räumt Thomas Schalberger ein, in Deutschland verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Autoherstellers. Der PR-Manager erläutert: „Der typische Kunde ist ein Fahrer, der sich in erster Linie an emotionalen Dingen orientiert. Er will sich von der Masse abheben, neue Erfahrungen als erster erleben und neue Produkte richtig testen“.

 

Das „HR“ steht hier für High-Rider, also für „Überflieger“. Oder besser: Für einen Reiter, der beim Rodeo auf seinem Pferd stehend durch die Manege galoppiert oder auch für „hohes Fahrgestell“ bei einem Auto... Letzterem schließt sich Toyota an: „Das Styling bringt Schwung in das Crossover-Segment. Das ganze obere Kabinenprofil verläuft allein im Stil eines Coupés, während die Basis eher an ein SUV erinnert“. Vom Boden bis zur Gürtellinie verbreiten hervorstehende Radhäuser ein robustes Bild, zu dem auch ein in Richtung Heck ansteigendes Seitenprofil ideal beiträgt. Oben herum erinnert die Karosserie an ein schlankes Coupé. Die flach angestellte Heckscheibe trifft auf Höhe der Schulterlinie auf die steil abfallende Heckklappe und verleiht so dem C-HR ein keilförmiges Profil. Wuchtig sind die Rückleuchten. Am Ende wirkt es jedoch nur so!

 

Der Innenraum lässt wenig Wünsche offen. Die bequemen Sitze geben guten Seitenhalt und genügend Auflagefläche für die Oberschenkel. Es herrscht auch bei höherem Tempo angenehme Ruhe, allein das Abrollen der Winterreifen macht sich bemerkbar, von Windgeräuschen ist nahezu nichts mehr zu vernehmen.

 

Den Toyota C-HR gibt es in den vier Ausstattungen (C-HR, Lounge, Style und Flow). Das Basismodell ist mit einem 1,2-Liter Turbo (116PS) und 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet. Positiv: Das bei aufgeladenen Motoren anderer Hersteller oft deutlich spürbare Turboloch, also eine kurze Verzögerung bevor die Beschleunigung einsetzt, fehlt. Die gleiche Maschine samt Getriebe ist auch für die höheren Stufen lieferbar, die Kunden können aber auch diesen Motor mit Automatikgetriebe bestellen oder sich für einen Hybrid mit 122 PS Systemleistung und stufenlosem Automatikgetriebe entscheiden. Dass es keinen Diesel gibt, hat seinen Grund. „Die Nachfrage danach dürfte eher marginal sein“, laut Konzern.

 

Auf Wunsch ist der serienmäßig Antrieb über die Vorderräder durch einen Allradantrieb ersetzbar. Die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse wird von einer elektromagnetischen Kupplung ganz präzise gesteuert. Ganz nach Fahrsituation beträgt sie von 100:0 Prozent bis zu 50:50 Prozent. Das System umfasst eine Cornering Control, die dem Fahrer hilft, unter allen Bedingungen die eingeschlagene Fahrrichtung einzuhalten. Außerdem wird automatisch 10 Prozent der Antriebskraft zu den Hinterrädern übertragen, sobald der Fahrer oder die Fahrerin lenkt. Dadurch erhält der Mensch am Lenkrad eine starke Rückmeldung bei etwaigen Richtungswechseln.

 

Vorbildlich sind die Sicherheitseinrichtungen des Toyota C-HR. Toyota Safety Sense ist bei allen Versionen serienmäßig. Das System umfasst neben 10 Airbags ein Pre-Collision-System mit Frontkollisionswarner, Notbremsassistent mit autonomer Notbremsfunktion, z.B. für Fußgänger. Zusätzlich sind ein Spurhalteassistent mit aktiver Lenkunterstützung, ein Fernlichtassitent und auch eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage samt Geschwindigkeitsbegrenzer im Toyota C-HR eingebaut... (ampnet/SW)