Toyota Corolla: Rückkehr eines bekannten Namens!


Der Name Corolla für den Nachfolger des Auris, ist ein Zeichen für den Neuanfang. Und ein Corolla muss nicht mehr allein mit Zweckmäßigkeit, Zuverlässigkeit und den umweltfreundlichen Antrieben überzeugen. Jetzt kommt wieder Emotion ins Spiel. Früher konnte Toyota lange brillieren. Dann begann eine graue Phase, nur befeuert von der Hybrid-Strategie.

Toyota Corolla

Toyota


Jetzt schlägt das Imperium zurück!

 

Den Corolla bringen die Japaner jetzt in drei Bauformen nach Europa: Alle drei nutzen die Vorteile der neuen Plattform mit mehr Platz für die Passagiere, klar kürzerem Überhang vorn, mehr Breite und geringerer Fahrzeughöhe. Neu, ein zweiter Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 180 PS und ein 2,0-Liter Benziner samt niedrigerem Schwerpunkt. Die Limousine mit elegant-konservativem Flair, der dynamisch gestaltete Kombi Touring Sport und das kompakte, sportive Fließheck (Hatchback).

 

Für die Limousine und den Touring Sport wird es auch einen 1,2-Liter Vierzylinder-Turbobenziner mit 114 PS und einem max. Drehmoment von 185 Nm geben, für die eine Handschaltung und eine Automatik im Programm ist. Das Marketing erwartet, das sich 16 Prozent mit diesem Benziner nur anfreunden werden.

 

84 Prozent sollen mit Hybridantrieb verkauft werde. Dafür gibt es einen Antriebsstrang mit 1,8-Liter Vierzylinder-Benziner (Systemleistung 122 PS), wie wir ihn schon kennen. Doch daneben gibt es nun einen Antrieb mit 2,0-Liter Vierzylinder-Benziner, dessen Verbrauch nur gut 10 Prozent höher liegt, aber 180 PS an die Vorderräder bringt. Damit erreicht der Corolla nicht nur verbesserte Fahrleistungen, sondern neue Zielgruppen.

 

Alle Hybridantriebe erledigen die Kraftübertagung per Planetengetriebe, das in Erinnerung an die alten Riemengetriebe immer noch CVT heißt. Der Gummibandeffekt ist zwar verschwunden, doch bei Vollgas passt das, dann deutlich hörbare, konstante Geräusch des Motors immer noch nicht zur empfundenen Beschleunigung. Es fällt aber im Corolla recht leicht, sich damit anzufreunden. Das liegt auch an dem ausgewogenen Verhalten der Federung. Auch die zur Plattform gehörende neue Multi-Lenker-Hinterachse trägt dazu bei, dass bei schnellen Passagen keine Nervosität aufkommt. Der neue Corolla lenkt, federt und rollt in großer Gelassenheit, auch dann, wenn man mit den vielen Fahrprogrammen die Grenzen austesten (max. Eco, Comfort, Normal, Sport S, Sport S+ und Custom) will oder schlechte Wegstrecken ausreiten muss. Mit dem 2,0-Liter Motor deutlich mehr als mit dem 1,8-Liter zeigt sich der Corolla als reifes und erwachsenes Fahrzeug.

 

Das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, wohnt allen drei Karosserien inne, obwohl sie sich im Charakter deutlich unterscheiden. Der Touring Sport reiht sich ein bei den gelungenen Kombis mit dynamischer Gestaltung. Die Front mit den extrem schmalen und weit in die Seite reinreichenden Scheinwerfern ist bei allen Varianten gleich. Der Kombi zeigt ab der B-Säule eine komplett eigene Gestaltung, welche in Europa entstand. Der Überhang hinten für den Gepäckraum ist wirklich gerade so lang, wie die Ausgewogenheit der Karosserie es erlaubt. So entstehen 1.606 Liter an Laderaum, dessen Ausgestaltung erstaunlich flexibel ist: „Keller“ unter dem Boden, der Boden mit zwei Seiten, die eine rutschfest, die andere mit Schienen für Befestigungssysteme. Die Limousine ist 20 mm kürzer als der Kombi und wirkt zarter, eleganter und damit eigenständiger. Das Modell wird seine Freunde finden, aber sicher mehr in China (mit langem Radstand) und in den USA, also in Ländern, die den Heckstummel mit Kofferraumdeckel vorziehen. Europäer lieben hier mehr den Hatchback.

 

Die Corolla-Familie steht für einen modern gestalteten, eigenständigen Innenraum, dessen Armaturentafel vom aufgesetzten großen Display des Infotainments dominiert wird. Wir erlebten bei unseren Fahrten in Portugal wie üblich nur die besseren Versionen (von Corolla, Comfort, Business Edition, Club, Lounge) u.a. mit Head-up-Display sowie LED-Matrixscheinwerfern. Wir fanden die Materialien wertig und sehr gut verarbeitet. Die Sitze sind bequem aber nicht weich und geben den Seitenhalt, den ihre Wangen auch versprechen. Der Innenraum für die Hinterbänkler ist spürbar größer bei Knie- und Kopffreiheit. Die kleinen, niedrigen Türen verlangen von Großgewachsenen schon Gelenkigkeit. Dafür sind auch die hinteren Sitze beheizbar, und eigene Ausströmer für das Klima finden sich dort auch. (ampnet/SW)