Toyota Hilux Invincible: Arbeitstier mit Komfort!


Der Name ist Programm. Invincible (unbesiegbar) hat Toyota die jüngste Variante seines Pick-ups Hilux getauft und meint es ernst damit. Denn dass der Arbeiter in der Palette sehr gute Nehmerqualitäten hat, musste bereits der begeisterte Autozerstörer Jeremy Clarkson einstmals in „Top Gear“ erkennen. Auf YouTube kann man die Gewaltorgie noch schauen.

Toyota Hilux Invincible

Toyota


Seit über 50 Jahren gehört der Hilux ins Programm der Japaner und hat sich in diesem Zeitraum hinter dem Corolla als meistverkauftes Modell etabliert. Im Laufe der Jahre hat das als Arbeitstier ohne Komfortwerte entwickelte Fahrzeug einen gründlichen Wechsel im Charakter erfahren. Statt hart, aber ehrlich kommt der Hilux heute wie seine Mitbewerber mit ausgeprägten Komforteigenschaften zu den Kunden.

 

Modelle wie der Hilux Invincible, hochwertig ausgestattet und fast ohne Verzicht auf Komfort, stechen aus der Masse der weichgespülten SUV heraus. Hinzu kommen Fahrwerke, die keinen rustikalen Charakter mehr haben und längst nicht nur für den Transport von sperrigen Gütern sind. Anstelle von Kanthölzern transportiert dieser Invincible eher Surfbretter...

 

Der „Unbesiegbare“ ist die Topversion des neuen Hilux, der jetzt bei den Händlern steht. Mit einer Länge von 5,30 m und einer Breite von 1,80 m gehört der Pritschenwagen zu den unübersehbaren Erscheinungen und ist trotz der Abmessungen erstaunlich wendig. Je nach Konfiguration misst die Ladefläche zwischen 1,50 und 2,30 m, und die Allradvarianten können zudem 1,0 t laden und 3,5 t ziehen. Die Veränderungen beim Design beschränken sich allein auf eine überarbeitete, noch wuchtigere Frontpartie, brandneue Scheinwerfer und 18 Zöller.

 

Der Hilux Invincible wird vom 2,8-Liter Vierzylinder-Diesel angetrieben, der bereits den Geländewagen Land Cruiser antreibt. 204 PS und 500 Nm Drehmoment beschleunigen den Pick-up auf 175 km/h, zwischen 0 und 100 km/h vergehen nur 10,1 Sekunden. Die Kraft wird über eine 6-Gang-Automatik an die Räder übertragen. Die Wandlerüberbrückung lässt den Pick-up direkt auf Gaspedalbefehle reagieren, was sich beim Spurt zwischendurch auf der Landstraße angenehm bemerkbar macht. Die Antriebstechnik arbeitet dezent im Hintergrund und verzichtet auf akustische Belästigungen. So kann die Audio-Anlage von JBL ungestört ihre Leistungsstärke unter Beweis stellen, und muss erst ab Tempo 140 lauter gestellt werden, wenn sich Windgeräusche bemerkbarer machen.

 

Die Materialien im Innenraum sind rustikal, aber wertig verarbeitet, nur die Mini-Digitaluhr über dem Bildschirm erinnert an vergangene Zeiten. Der Fahrer blickt auf übersichtlich angeordnete Instrumente, und der im Zentrum platzierte Bildschirm liefert die weiteren Einstellungen wie Nav und Klima. Der Fahrkomfort war angesichts der Einsatzgebiete in rauer Umgebung nicht unbedingt die Stärke von Pick-ups. Dieser Hilux bekam daher eine neue Stoßdämpferabstimmung und optimierte Servolenkung, die deutlich mehr Rückmeldung dem Fahrer bietet.

 

Einen weiteren Schub beim Komfort bringt zudem die neue Hinterachse, sodass auf befestigten Straßen ein angenehmer Fahrkomfort erreicht wird, ohne im Gelände zu schwammig zu werden. Auf jeden Fall kommt der unerfahrene Geländepilot dank der verschiedenen Programme mit dem Hilux über fordernde Hindernisse und darf sich „invincible“ fühlen.

 

Auch auf der Landstraße oder Autobahn muss sich der Hilux-Pilot nicht zurückhalten. Vor allem in der Einstellung Power zieht der Pick-up (2,1 t) durchaus dynamisch an. Sogar kurvige und verwinkelte Straßen bringen den Invincible nicht aus der Ruhe. Der Verbrauch hält sich im Rahmen und liegt mit 10,6 Litern kaum über dem Messwert.

 

Dass die Top-Variante des Hilux auf die SUV-Kundschaft zielt, zeigt sich in der Ausstattung. Perforierte Ledersitze, Designspielereien in schwarz-metallic und schwarzem Chrom, zudem noch das serienmäßige Smart-Key-System bringen Luxus in die Kabine. Abgerundet wird das Ganze noch durch eine blaue Ambientebeleuchtung. Keine Frage, der Invincible ist nicht als Transporter entwickelt worden. Oder doch? „Wir können uns vorstellen, dass viele Handwerker während der Woche diesen Hilux als Arbeitswagen einsetzen und am Wochenende für ihre Freizeitaktivitäten nutzen“, erklärt Frederico Paravicini von Toyota Europa.  Ab 49.497 Euro gehen die Preise für die familienfreundlichere Doppelkabine los. (ampnet/SW)