Toyota holt den Nürburgring nach Japan.




In der Nähe der japanischen Millionenstadt Nagoya hat Toyota kürzlich mit dem Bau eines neuen Forschungszentrums begonnen. Umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro will sich das Unternehmen die gewaltige Anlage kosten lassen, die Platz für 11 separate Teststrecken bietet. Eine davon wird Abschnitte des Nürburgrings kopieren, so die „Nikkei Asian Review“.

 

Die 11 Parcours werden verschiedene Fahrbedingungen reproduzieren um sicherzustellen, dass die künftigen Fahrzeuge die unterschiedlichen Vorschriften und Anforderungen erfüllen, die in den Ländern gelten. Auf dem Pseudo-Nürburgring wollen die japanischen Ingenieure Lenk- und Bremsverhalten sowie weitere wichtige Fahrfunktionen unter härtesten Bedingungen testen. Dafür reicht ihnen jedoch eine Streckenlänge von 5,3 Kilometern, während die Nordschleife des echten Rings insgesamt 22,8 Kilometer, der kleinere Formel1-Kurs 5,1 Kilometer umfasst.

 

Dennoch wird diese Japan-Version der „grünen Hölle“ anspruchsvolle Herausforderungen an Fahrer und Auto stellen, wie das Vorbild. Nicht nur die schnellen und langsamen Kurven, auch die für den Nürburgring so typischen abrupten Höhenunterschiede tauchen in der Kopie auf. Das neue Testgelände soll 2023 mit 3.300 Mitarbeitern funktionsfähig sein. Toyota plant, die Mitarbeiterzahl nach und nach auf 3.850 zu steigern...

 

Der größte Autobauer Japans will bis 2030 den jährlichen Absatz von E- und Hybridautos auf mindestens 5,5 Millionen Einheiten steigern. Für die notwendigen Entwicklungen reichen die aktuellen Einrichtungen nicht mehr aus. Die neuen Teststrecken werden die jüngsten von Toyota in Japan sein, nachdem das Unternehmen 1984 auf der nördlichen Insel Hokkaido ein Testgelände eröffnet hatte. Der Autohersteller plant, diesen Standort für Fahrversuche bei winterlichen Verhältnissen zu nutzen und bestehende Prüfgelände in direkter Nachbarschaft des neuen Projektes für Technologien der nächsten Generation direkt zu reservieren. (ampnet/TX)