Toyota Yaris GRMN: Vergebene Rasselbande!


Viele ehemalige DDR-Bürger und zukünftige i-Phone-Kunden kennen die Situation gleichermaßen: Genervt vom Schlange stehen tritt man an den Tresen und dann ist der Artikel vergriffen. So könnte es auch Kunden mit Wunsch nach einem Toyota Yaris GRMN gehen. Der auf 400 Exemplare limitierte Mini-Renner ist praktisch ausverkauft.

Toyota Yaris GRMN

Dass der Hersteller dennoch zur Präsentation lädt, ist nur der Tatsache geschuldet, dass der Yaris nur der erste einer noch unbestimmt großen Folge von Fahrzeugen ist, die der Marke mehr Sportsgeist einhauchen soll. Ähnlich dem Kürzel AMG oder dem Namen Abarth soll GR (Gazoo Racing) künftig eine Botschaft transportieren. Um das auch faktisch zu untermauern, ist Gazoo Racing seit Jahren im Motorsport aktiv.

 

Die Erstauflage des aufgeheizten Yaris-Modells ist schmal bemessen. Außer den 400 Exemplaren für Europa sind noch 200 für Japan geplant, wobei der seltene Fall eintritt, dass ein japanisches Auto in Frankreich gefertigt und von dort ins Heimatland exportiert wird. Etwas mehr als 100 Deutsche bekommen einen Yaris GRMN ab. Das nächste Power-Modell könnte der Auris sein, bestätigt ist es aber nicht.

 

Zurück zum Toyota Yaris GRMN. Einem Fahrzeuggewicht von 1.135 kg stehen 212 PS gegenüber. Fast das Doppelte, was der stärkste Yaris so leistet. Der sportliche Japaner holt diese Motorkraft aus 1,8 Litern. Allein der Kompressor hilft dabei und die Zusammenarbeit mit den britischen Rennspezialisten von Lotus. Mit optimierter Zündung und Einspritzung, einem speziellen Ölkühler (ein Novum bei Toyota) sowie einem größeren Frontstabilisator, Sachs-Stoßdämpfern sowie einem Torsen-Differenzial treibt man diesen Yaris zur Not auch aus der Boxengasse raus.

 

Da bei 4.800 Umdrehungen 250 Nm an der Vorderachse reißen, rechnet man mit deutlichen Antriebseinflüssen in der Lenkung, doch diese sind eher gering. Selbst bei ausgeschalteten Stabilitätssystemen überrascht der sportliche Yaris mit guter Beherrschbarkeit, williger Spurtreue und Folgsamkeit bei potenziellen Richtungsbefehlen.

 

Das Ansprechverhalten ist vorbildlich und mit der Zeit gewöhnt man sich an das kurzwegige 6-Gang-Getriebe. Der Kupplungsweg ist jedoch für einen Sportwagen merkwürdig lang, die Federung von einer Härte, dass übersehene Temposchwellen in Wohngebieten nachhaltig wirken. Von 0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden, Schluss ist erst bei gut 230 km/h. (ampnet/SW)