Transport der Zukunft...




Da sich die Transport- und Logistikbranche zurzeit dramatisch ändert, will der VW-Konzern auch auf dem Nutzfahrzeugsektor zum „globalen Champion“ aufsteigen. Den Grundstein dafür hat der Konzern vor rund 2 Jahren mit der Gründung von Volkswagen Truck & Bus gelegt, allein dort werden die Aktivitäten der 5 Nutzfahrzeugmarken gebündelt.

 

Saubere Antriebe, Vernetzung und autonomes Fahren sind dabei die 3 Kernbereiche, auf die sich das Unternehmen mit VW Nutzfahrzeuge, VW Caminhoes e Onibus (Brasilien), MAN, Scania und dem Servicedienst Rio konzentriert. „Wir können schon jetzt liefern“, verkündet der Vorstand Andreas Renschler. So wird in wenigen Tagen der erste selbstfahrende, 4-achsige Scania-Muldenkipper an eine Bergbaugesellschaft in Afrika geliefert. Die E-Version des VW Crafter geht 2018 in den Verkauf. Auch in Brasilien wird der neue kleine Verteiler-Lkw Delivery als E-Delivery erprobt. Die Serienfertigung ist ab 2020 geplant.

 

In 2018 wollen MAN sowie Scania auch ihre ersten rein elektrischen Stadtbusse in den Verkehr bringen. Mit dem MAN E-TGM ist schon ein 26 Tonnen Verteiler-Lkw versuchsweise mit Batterien für bis zu gut 200 Kilometer Reichweite bestückt. 9 Fahrzeuge werden ab Ende des Jahres im Kundeneinsatz getestet, eine Kleinserie wäre ab Ende 2018 denkbar. Andreas Renschler rechnet damit, dass in den kommenden 8 Jahren bis zu 20 Prozent der Antriebe im Verteilerverkehr elektrisch sind.

 

Als Mehrmarken-Konzern hat VW für den Nutzfahrzeugbereich einen E-Antrieb entwickelt. Der „e-Drivetrain“ ist für Leistungen bis 353 PS und 5.500 Nm ausgelegt. Doch nicht jeder Antrieb eignet sich immer auch für jeden Zweck. Batterieelektrische Nutzfahrzeuge eignen sich derzeit nur für den städtischen Verkehr und den Öffentlichen Personennahverkehr sowie die berühmte „Letzte Meile“. Fernverkehr?

 

Im Fernverkehr wird es nach Einschätzung von VW noch lange Zeit den Diesel als effizientesten Antrieb geben. Seine Zukunft liegt dabei primär in alternativen Kraftstoffen von Flüssigerdgas bis hin zu synthetischen Sorten. Vor allem aus Kostengründen sehen die Experten von VW, MAN und Scania in absehbarer Zeit noch keine Chance für die Brennstoffzelle auf der Langstrecke. „Die Technologie gibt es, es ist auch kein Problem, sie in einen Lkw zu bekommen, aber sie ist noch zu teuer“, sagt Andreas Renschler: „Wir konzentrieren uns auf das, was lieferbar ist“. (ampnet/TX)