Traton setzt auf E-Antrieb.




Die E-Mobilität kommt nun auch bei den Nutzfahrzeugen in Fahrt, denn die kommenden EU-Abgasvorschriften lassen sich ohne Elektrifizierung nicht mehr erreichen. Bei Traton, der Aktiengesellschaft, in der VW die Marken MAN, Scania sowie dem brasilianischen Vertreter Volkswagen Caminhoes e Onbibus zusammengefasst hat, stehen die Planungen...

 

„Unser Ziel“, so Traton-Vorstand Andreas Renschler im schwedischen Södertälje, „ist es, der führende Hersteller von E-Lkw und -Bussen zu werden. In den nächsten 10 bis 15 Jahren könnte jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren, die Mehrheit gar vollelektrisch“. Um dies zu erreichen, investiert Traton bis zum Jahr 2025 mehr als eine Milliarde Euro in die Forschung und Entwicklung.

 

Allerdings stehen der Verbreitung elektrischer Nutzfahrzeuge noch eine mangelhaft ausgebaute Ladeinfrastruktur und die hohen Kosten im Weg. „Inzwischen wächst aber das Interesse der Kunden deutlich, und schon mittelfristig erwarten wir, dass batterieelektrische Lkw im Verteilerverkehr und Stadtbusse über ihren Lebenszyklus bei den Kosten mit den fossilen Antrieben gleichziehen werden“, blickt Andreas Renschler schon voraus.

 

Wie sich die E-Mobilität in den logistischen Alltag integrieren lässt, zeigt der brasilianische Teil der Traton-Welt. Dort hat ein Getränkeproduzent gleich 1.600 elektrische Lkw bestellt, um seinen CO2-Abdruck schon in den kommenden Jahren deutlich zu verkleinern. Nachdem die Tests im Raum Sao Paulo erfolgreich absolviert wurden, startet die Auslieferung der E-Transporter im kommenden Jahr. Die Brasilianer zeigen zudem, wie sich die Einführung der E-Mobilität gar beschleunigen lässt.

 

Mit anderen Unternehmen hat VWCO ein Konsortium gegründet, um ein Netzwerk aufzubauen, das von der Fertigung über die Ladeinfrastruktur bis zur Verwertung der Batterien alle Bereiche integriert. Zudem weitet das Unternehmen seine Baureihe e-Delivery aus und bietet nun neben 11- und 14-Tonnern auch einen 4-Tonner als Einstiegsmodell an. Die VWCO-Entwicklungen sollen nicht auf Brasilien beschränkt bleiben. „Wir haben ein Geschäftsmodell konzipiert, mit dem wir unsere E-Mobile am Ende weltweit vermarkten können“, erklärt VWCO-Chef Roberto Cortes.

 

In Europa sind die ersten konkreten Schritte in Richtung elektrische Nutzfahrzeuge vergleichsweise zögernd angelegt. Von dem Transporter eTGE wurden in 2018 gerade einmal 150 Exemplare verkauft. (ampnet/TX)