UBA verlangt schärfere CO2-Grenzwerte.




In Deutschland wurden 2017 ca. 904,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt, ein Minus von 4,7 Millionen Tonnen laut Umweltbundesamt-Prognose. Im Energiebereich gingen die Emissionen zurückgingen,  im Verkehrssektor sowie in der Industrie stiegen sie. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger  fordert daher von der EU schärfere CO2-Grenzwerte.

 

Gegenüber 1990 hat Deutschland seine Emissionen bis zum Jahr 2017 um 27,7 Prozent gesenkt. Das für 2020 vereinbarte Ziel von 40 Prozent wird verfehlt, soll aber so schnell wie möglich erreicht werden. Bis 2030 müssen die Emissionen um mindestens 55 Prozent gesenkt werden. Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu: „Wir werden in dem Jahr erstmals ein Klimaschutzgesetz vorbereiten und 2019 verabschieden“.

 

Den deutlichsten Rückgang gab es in der Energiewirtschaft: Hier gingen die Emissionen im Vergleich um 13,7 Millionen Tonnen zurück (- 4,1 %). Zentraler Grund dafür ist, dass infolge der hohen Windkrafteinspeisung weniger Steinkohle verstromt wurde. Und Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 3 Gigawatt wurden in 2017 stillgelegt bzw. in die Netzreserve überführt. Im vierten Quartal gingen außerdem auch noch zwei weitere Braunkohlekraftwerke in diese Sicherheitsbereitschaft.

 

Im Verkehrssektor stiegen die Emissionen um 3,8 Millionen Tonnen auf 170,6 Millionen Tonnen (+ 2,3 %). Ein Grund dafür ist, dass nach Daten des KBA der Pkw-Bestand um rund 1,5 Prozent anstieg. Auch bei Lkw und Sattelzugmaschinen sind die Bestände 2017 deutlich gewachsen (+ 4,1 % bzw. + 4,4 %). In Kombination mit der guten Konjunktur führte das zu mehr Gütertransporten auf der Straße. Der Minusanteil von Diesel-Pkw und der Plusanteil von Benzin-Pkw bei den Neuzulassungen tragen kaum zum Emissionsanstieg bei. Selbst mit dem Trend zu stärkeren Motoren  verursacht dies ein Plus von max 0,2 Millionen Tonnen in 2017.

 

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger dazu: „Es ist falsch, dass wir nur mit dem Diesel die Klimaziele erreichen können. Wir brauchen weniger und sparsamere Fahrzeuge, egal mit was diese angetrieben werden. Die derzeit von der EU -Kommission vorgeschlagenen CO2 -Flottenzielwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für 2025 und auch für 2030 sind nicht ausreichend. Hier müssen wir schnell nachsteuern, sonst werden wir die für 2030 gesteckten Klimaziele im Verkehr niemals erreichen“. (ampnet/TX)