Unfall mit Anhängerkupplung.




Als Rammbock sollte niemand seine Anhängerkupplung missbrauchen. Viele vertrauen jedoch zumindest auf ihren passiven Schutzwert, etwa dann, wenn ein unvorsichtiger Verkehrsteilnehmer an der Ampel oder beim Parkvorgang dem „geheiligten Blech“ zu nahe kommt. Der harte Stahlhaken kann austeilen ohne äußerlich selbst Schaden zu nehmen.

 

Von einer Anhängerkupplung ist in der Regel nur der massive Kugelkopf sichtbar. Je nach Konstruktionsprinzip ist dieser direkt mit einer Traverse unter dem Fahrzeug verschraubt oder verschweißt bzw. per Verbindung über eine flexible Aufnahme verbunden. Kommt es zum Heckaufprall, bekommen alle verbundenen Komponenten die Wucht der Kollision zu spüren. Somit können praktisch überall Brüche, Risse und Verformungen auftreten, warnt Rameder, Europas größter Anhängerkupplungsanbieter.

 

Die Kugel muss beim Anhängerbetrieb große Kräfte aufnehmen, ohne dabei im Hinterwagen zu irgendwelchen Verwindungen zu führen. Wie immer die Befestigungspunkte gewählt werden, der Halter muss damit rechnen, dass sein Auto sich im Falle eines Heckaufpralls anders verhält als ohne Kugelkopfkupplung. In vielen Fällen wird das Heck steifer, was für unfallbeteiligte Fahrzeuge und Passagiere negative Folgen haben kann. Der Aufprall wird härter, der Schaden könnte evtl. größer werden.

 

Selbst nach Bagatell-Unfällen sollte eine Anhängerkupplung fachkundig untersucht werden. Auch die ganze Elektrik sollte geprüft werden, denn Steckdose und Kabel könnten ebenfalls etwas abbekommen haben. Bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten oder ungünstigem Unfallwinkel sollte die Anhängerkupplung vorsorglich sogar ausgetauscht werden. Dies gilt selbst dann, wenn äußerlich keine Beschädigungen zu erkennen sind: Denn unbemerkte Haarrisse oder eine verschobene Geometrie können beim Ziehen eines schweren Anhängers zum Sicherheitsrisiko werden.

 

Eine Materialprüfung inkl. Vermessung wäre zwar möglich, stünde aber in keinem passenden Verhältnis zu den Kosten. Ein „Herumdoktern“ mit Einzelteilen empfiehlt sich bei der Reparatur ebenfalls nicht. Lediglich ein noch intakter Elektrosatz kann am Fahrzeug belassen werden. (ampnet/TX)