Unfalldatenspeicher eine Frage der Zeit.




Moderne Fahrzeuge zeichnen heute viele Daten auf. Wie umstritten die Verwendung dieser Informationen ist, hat nun auch die jüngste Diskurs-Veranstaltung des Goslar Instituts für verbrauchergerechtes Versichern zum Thema „Hase und Igel: Wie man vom Pkw oder der Police zum Mobilitätsservice kommt“ deutlicher gemacht.

 

Dabei stellten die Experten fest, dass viele Autofahrer vermutlich keine Einwände gegen die Nutzung ihrer Fahrzeugdaten haben dürften, wenn sie dafür eine (sinnvolle) Gegenleistung bekommen.

 

Dass ein solches Äquivalent aus Sicht der deutschen Autofahrer auch in einer leichteren und gerechteren Klärung der Schuld bei Unfällen sowie einer besseren Unfallforschung bestehen kann, machte eine Erhebung des DVR deutlich: 34 Prozent sprachen sich für einen verpflichtenden Einbau von Unfalldatenspeichern (UDS) aus.

 

Ein UDS registriert permanent fahrdynamische sowie -technische Daten. Solche Geräte sind daher vergleichbar mit der Blackbox in Flugzeugen, die nach einem Unfall Aufschluss über dessen Ursachen und Hergang gibt. Wie im Flugbetrieb zeichnet ein UDS im Auto entsprechende Daten auf und wie im Flieger werden diese Informationen wenige Sekunden später wieder gelöscht, außer unmittelbar nach einem Unfall. Die Daten könnten somit zur Aufklärung herangezogen werden.

 

Die Befürworter sehen den Hauptvorteil im Beitrag zur besseren Analyse von Unfällen (85 %). Außerdem werde so die Klärung der Schuldfrage erleichtert, meinen 81 Prozent. Neue Erkenntnisse zur Unfallforschung versprechen sich 66 Prozent von einer solchen Blackbox und 61 Prozent einen positiven Einfluss auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Die Gegner wiederum befürchten die Verletzung des Datenschutzes (69 %) sowie neueste Manipulationsoptionen (39 %). (ampnet/TX)