Urban Modular Vehicle:


Das DLR zeigte auf der 2019er IAA in Frankfurt erstmals den Prototyp des Urban Modular Vehicle (UMV). Das modular aufgebaute E-Stadtauto bringt DLR-Forschungsarbeiten aus den Bereichen automatisiertes und vernetztes Fahren, Antriebsstränge, Fahrzeugkonzeption und Struktur, Energiemanagement sowie Fahrgestellmechatronik zusammen.

Urban Modular Vehicle

DLR


Vom Stadtflitzer bis zu den größeren und autonom fahrenden Versionen People- und Cargo-Mover, die 8 unterschiedlichen Varianten der UMV-Familie bauen auf einer einheitlichen Basis auf: Das Bodenmodul lässt sich in der Länge anpassen, Front- und Heckmodule sind einheitlich. Die Mitte ist variabel und ändert sich je nach Zweck. Multimaterialbauweise und Funktionsintegration sollen für bestmöglich auf elektrische Antriebe abgestimmte Karosseriestruktur mit hoher Crashsicherheit sorgen. Ein Gesamtenergiemanagement koordiniert und lenkt die Energieflüsse von Innenraum, Batterie und E-Motor für eine optimale Betriebsstrategie.

 

Als ersten fahrfähigen Prototyp haben die DLR-Verkehrsforscher den UMV People-Mover 2+2 umgesetzt. Das Fahrzeug bietet Platz für bis zu 4 Personen und soll als autonom fahrendes Shuttle nur in Städten zum Einsatz kommen. Der Nutzer ruft das Fahrzeug per App und schaltet es mittels Schnittstelle im Seitenfenster frei, so dass sich die Schiebetüren öffnen. Der Innenraum ist in einem schlichten Design gehalten und bietet zentrale Monitore mit Informationen über Fahrzeit, Route und Status. Die typische Fahrzeit beträgt in diesem Kontext 8 bis zu 20 Minuten.

 

Die für die Automatisierung benötigten Lidar- und Radarsensoren sowie Kameras finden auf dem Dach, in der Frontstoßstange bzw. in speziellen Panels Platz. Aktuell fährt der Demonstrator noch nicht ganz autonom, sondern wird mittels Sidestick gesteuert. So wollen die Wissenschaftler zunächst Konzept und Nutzererfahrungen untersuchen. Für autonome Fahrmanöver werden erst später Hardware und Software integriert.

 

Wie automatisiertes Fahren per einer Hightech-Testinfrastruktur erprobt und Mobilitätsverhalten mit Smartphones schnell sowie effizient erfasst werden kann, erklären einige weitere Exponate des DLR-Stands. (ampnet/SW)