VCD will die IAA aus München vertreiben.




Das Ziel ist klar definiert: „In Frankfurt waren wir 25.000, und in München sollen es mindestens doppelt so viele sein“, beschreibt Mathias Biemann das Ziel der Demonstration, die am 11. September 2021 gegen die IAA in München veranstaltet werden soll, nun bei einem Online-Webinar des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).

 

Und: „In Frankfurt waren wir erfolgreich und haben die Messe vertrieben. Das wollen wir auch in München erreichen“. Mathias Biemann ist einer der beiden Vorsitzenden des VCD in Hessen und hat die Demonstration gegen die IAA vor rund 2 Jahren in Frankfurt mit organisiert.

 

Dass die IAA aus ganz anderen Gründen die Main-Metropole verlassen hat, unterschlägt der Aktivist allerdings. Doch das ist Nebensache, dem 1986 gegründeten VCD geht es um eine radikale Verkehrswende, in der das Auto und sogar die individuelle Mobilität keine Rolle mehr spielen. Die Aktivisten fordern vielmehr einen Ausbau der Fuß- und Radwege, eine Verdoppelung der Zahl der Bus- und Bahnnutzer, das Verbot von Diesel und Benziner von 2030 an, Tempo 120 auf den Autobahnen und 30 km/h in den Städten. Und: Bis zum Jahr 2050 soll die Zahl der aktuell zugelassenen Pkw von 46,5 Millionen auf rund 17 Millionen sinken. Und daher ist es nur logisch, dass der VCD gleichzeitig den sofortigen Stopp der Autobahnplanungen einfordert.

 

In diese Welt passt eine Automobilmesse natürlich nicht, auch wenn auf der IAA Mobility inzwischen mehr Fahrradhersteller ihre Produkte zeigen als Automobilproduzenten. Die Demonstration in München soll aus drei Blöcken bestehen. Neben einer Fahrradsternfahrt aus dem Umland nach München ist eine „Fuß-Demo“ geplant, die an der Theresienwiese mit einer Kundgebung startet. Außerdem ist noch eine „Kinder-Raddemo“ am Olympiapark vorgesehen. Dem VCD kommt es daher gelegen, dass die Stadt München das Oktoberfest wegen der Pandemie abgesagt hat und das Gelände nicht vom Aufbau der Festzelte und Fahrgeschäfte belegt sein wird. „Leider können wir für die Sternfahrt die Autobahn nicht nutzen. Das ist uns verboten worden“, bedauert ein Aktivist. (ampnet/TX)