VDA blickt stärker auf Afrika.




Die deutsche Automobilindustrie sieht noch enormes Potenzial auf den afrikanischen Märkten und knüpft engere Verbindungen zum Kontinent. Der VDA hat mit der African Association of Automotive Manufacturers (AAAM) im Rahmen des „PartnerAfrika”-Projektes des BMZ eine erste Zusammenarbeit vereinbart.

 

Die Kooperation soll den Herstellern und Zulieferern den Zugang zu den oftmals schwierigen Märkten erleichtern. Zudem sieht das Ministerium in dem Projekt die Stärkung wirtschaftlicher Perspektiven für die dortige Bevölkerung und die Förderung der Ausbildung. Zur Partnerschaft der beiden Verbände wurden noch eine Koordinierungsgruppe in Berlin und zwei Projektbüros in Südafrika sowie in Ghana eingerichtet.

 

Der Motorisierungsgrad in Afrika liegt aktuell nur bei 45 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner und damit erheblich unter dem weltweiten Durchschnitt von 203 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner. Das Gesamtvolumen des afrikanischen Pkw-Marktes betrug in 2019 rund 869.000 Neuwagen. Für die deutsche Automobilindustrie bietet Afrika also Potenzial, als Markt und als Produktionsstandort. 2019 wurden 62.000 Pkw aus Deutschland nach Afrika exportiert. 49 Prozent gingen nach Südafrika. Dort wurden 2019 rund 355.000 neue Pkw verkauft, davon entfielen knapp 119.000 Einheiten auf deutsche Firmen.

 

Die noch gering erschlossenen Märkte in Afrika sind durch steigenden gesamtwirtschaftlichen Konsum gekennzeichnet. Der Anstieg betrug in den letzten Jahren im Durchschnitt 10 Prozent. Die Absatzprognosen für Neufahrzeuge in Afrika liegen für 2027 wohl bei 1,8 Millionen Stück. Das wäre eine Verdoppelung zum Marktvolumen im Jahr 2019.

 

Der AAAM wurde erst im Jahr 2015 gegründet und verfolgt als Verband einen panafrikanischen Ansatz. (ampnet/TX)