Verkehrslärm stört oder belästigt mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland. Das belegt eine Umfrage des Umweltbundesamtes (UBA). Die zentrale deutsche Umweltbehörde sieht im Straßenverkehr die seit Langem dominierende Lärmquelle hierzulande. Laut UBA-Untersuchung fühlen sich rund 76 Prozent im Wohnumfeld durch Lärm gestört/belästigt.

An zweiter Stelle der verkehrsbedingten Lärmbelästigungen steht der Flugverkehr. Der stört etwas mehr als 2/5 der Bevölkerung. Durch den Schienenverkehr fühlt sich demnach bundesweit fast jeder dritte Bürger beeinträchtigt. Der Umfrage zufolge zählen aber auch Geräusche der Nachbarn zu den bedeutenden Ursachen der Lärmbelästigung: Dadurch fühlten sich 59 Prozent der befragten Bürger beeinträchtigt.

Eine generelle Regelung zum Schutz vor Straßenverkehrslärm gebe es in Deutschland nicht, stellt das Umweltbundesamt fest. Lediglich beim Neubau oder bei wesentlichen Änderungen an einer Straße sind zum Lärmschutz Immissionsgrenzwerte festgelegt. Das ist erstaunlicher, als nach überschlägigen Berechnungen der Umweltbehörde etwa die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung tagsüber Straßenverkehrslärm mit mittleren Pegeln von mindestens 55 dB(A) bzw. 45 dB(A) nachts heute ausgesetzt sein soll. Rund 2,5 Millionen Menschen hierzulande müssen demnach sogar 65 dB(A) aushalten. Zur etwas besseren Einordnung: Das kommt etwa dem Lärm in einer gut gefüllten Kantine gleich. (ampnet/TX)