Versicherungen wollen vorsichtige Fahrer belohnen.




Wer sicher fährt, spart. Das ist knapp zusammengefasst die Systematik der Telematiktarife. Nach dem Prinzip „Pay as you drive“, jeder Fahrer kann die Prämie seiner Kfz-Versicherung durch sein Fahrverhalten ideal selbst beeinflussen: Wer besonnen unterwegs ist, bekommt von seinem Kfz-Versicherer Beitragsnachlässe eingeräumt.

 

Marktdurchdringung von 25 Prozent möglich: Dennoch erwartet die Branche, dass sich Fahrer mit der Zeit den Idealen von Telematiktarifen nicht verschließen werden. So geht etwa HUK-Coburg-Vorstand Dr. Jörg Rheinländer davon aus, dass bei Telematik in den nächsten sieben bis acht Jahren eine Marktdurchdringung von 25 Prozent möglich ist. Grund genug, sich bei der aktuellen Diskussion des Goslar Instituts erneut dem Thema Telematik zu widmen.

 

Telematik zur Risikobewertung: Beim letzten Goslar Diskurs waren die Disputanten das Thema Telematik noch speziell unter dem Blickwinkel von zum Teil diffusen Bürgerängsten vor „Big Data“ sowie „Big Brother“ angegangen. Grundlage dabei bildete eine aktuelle Studie des Goslars Instituts mit dem Titel „Die Big-Data-Debatte“. Nun gilt die Telematik als Aufbruch in die individuellen Risikobewertungen.

 

Ein Bonus- kein Malus-System: Wichtig ist Dr. Jörg Rheinländer die Feststellung, dass die Versicherung mit den Telematiktarifen keinesfalls unbesonnene Fahrer bestrafen, sprich mit einem Malus belegen will. Vielmehr sollen die besseren Fahrer belohnt werden. Zunächst hatte sich der Versicherer mit seinem Tarif „Smart Driver“ speziell an jüngere Fahrer gewandt und immerhin bis September 2019 bereits rund 80.000 Kunden für Telematikverträge gewinnen können. Seit April 2019 hat Deutschlands größter Kfz-Versicherer mit dem Tarif „Telematik Plus“ nun eine solche Police für alle Autofahrer, davon nach eigenen Angaben gut 90.000 Kunden überzeugt... (ampnet/TX)