Versteckspiel im Reich der Dämmerung.




Reich sein, bescheiden auftreten, das haben sich viele Wohlhabende in Deutschland zum Lebensmotto gemacht. Asiaten oder Amerikaner sind da nicht so zimperlich. Für die Wahrnehmung der eigenen Finanzkraft durch andere kann es manchmal hinderlich sein, ein Autodach über dem Kopf zu haben. Abhilfe versprechen Modelle wie der Rolls-Royce Dawn.

 

Nach dem Auslaufen des Modells Phantom Drophead Coupé ist es der zurzeit einzige verfügbare offene Rolls-Royce. Aller Voraussicht nach wird er es auch bleiben, denn alle Nachfragen, ob das für dieses Jahr anstehende neue Phantom-Modell wieder eine Cabriolet-Variante haben wird, werden mit Kopfschütteln beantwortet. Und Meinungen können sich ändern, wie jüngst bei der „Black-Badge“-Edition für Wraith sowie Ghost.

 

Bis aber der Dawn der schwarzen Magie offiziell anheimfällt, muss man sich noch mit dem Standard-Modell begnügen, wobei die Verknüpfung der Begriffe Standard und Rolls-Royce eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Die Dämmerung des Morgens (Dawn) beeindruckt schon durch pure Masse: 5,30 Meter lang, fast 2,6 Tonnen schwer und die Kleinigkeit von 570 PS aus einem Zwölfzylindern mit 6,6 Litern Hubraum. Noch Fragen?

 

Die Urgewalt von 780 Nm Drehmoment so zu dosieren, dass sie mit der Lässigkeit eines Steve McQueen und der Durchsetzungsfähigkeit eines Arnold Schwarzenegger die Bühne einnimmt, ist Aufgabe des 8-Gang-Getriebes von ZF. Das Gewicht von zwei VW Golf wird sogar unter 5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Tatsächlich bleibt der Schub, der sich beim Gaspedaldrücken entfaltet, zu gar keiner Zeit unbeherrschbar.

 

Wird der Dawn als Black Badge wohl etwas giftiger zu Werke gehen? Als „Alter Ego“ von Rolls-Royce hat sein Chef, Torsten Müller-Ötvös, Black Badge einmal für alle bezeichnet: „Dunkler, direkter, kraftvoller“. (ampnet/TX)